Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

GCM 2-2012

GCM 2 / 2012   german council . handel und gastronomie Wiederbesuchshäufigkeit manifestiert. Der Be- sucheransturm im Try Store zeigt, wie sehr die Konsumenten ein Shoppingformat schätzen, bei dem Spielspaß, Discovery und Konversati- on zentral sind. Warum setzen Sie auch in diesem Format wieder explizit auf Game- mechanismen? Spielstrategien bringen überall dort Vorteile, wo es darum geht, Einfluss auf das Konsumen- tenverhalten und die Kundenbindung zu neh- men. Schon Friedrich Schiller wusste, dass der Mensch »nur da ganz Mensch ist, wo er spielt«. Im »Zeitalter des Engagements« immer stärker um Konsumenten gehen, die eine aktive, spie- lerische Mitwirkung in Marken- und Shopping- umgebungen fordern, als »Playsumer« Trends selber aufspüren, Neuheiten vor dem Kauf aus- probieren und ihre Meinung untereinander austauschen wollen. Wir arbeiten in unseren Konzepten jeweils mit einer übergreifenden Engagement-Architektur, die auf bewährten Gamemechanismen basiert. Dazu greifen wir tief in die Trickkiste der interaktiven Unterhal- tung. Im Zentrum steht das Konzept der Replay Value, des Wiederspielbarkeitswerts. Es garan- tiert durch die Verbindung von aktiver Teilnah- me, Belohnungssystemen und Status-Up- grades eine hohe Erlebnisqualität bei häufiger Nutzung. Ist der Einsatz neuester Technologi- en Voraussetzung fr erfolgreiche Shoppingformate? In neuen Shoppingkonzepten wird der Akzent leider oft viel zu stark auf Technologien ge- setzt, die sich gerade im Hypecycle-Hoch befin- den, aber noch nicht für ein Mainstream-Publi- kum reif sind und sich deshalb in der harten Alltagsrealität noch nicht bewähren. Im Zent- rum muss die Frage stehen, wie durch Einbin- dung neuer Technologien die Erlebnisqualität für den Kunden nachhaltig erhöht werden kann. Wir verzichten im Try Store gänzlich auf herkömmliche POS-Technologien, Einkaufswa- gen und Regale und setzen dafür auf eine ei- gens entwickelte, intuitive Shopping-App, die Produktauswahl und Empfehlfeatures mit ei- nem dynamischen Gamelayer überzieht. So hebt sich der Aufenthalt für den Kunden erfri- schend vom gewohnten Ladenbesuch ab und verbindet die Emotionalität eines Real-World- Shoppingerlebnisses mit dem Komfort eines Online-Einkaufs. Es entsteht ein neuer Erleb- nisraum, in dem sich die Konsumenten selber als Akteure in einem »Echtzeit-Shopping- Spiel« erleben. Das fördert die emotionale Ver- bundenheit und das Involvement der Besu- cher. Die präsentierten Produkte und das Er- lebnis rücken dabei ganz selbstverständlich ins Zentrum der Konversationen. Wo sehen Sie Shopping- und Ein- kaufszentren in zwanzig Jahren? »Stop thinking, and start selling«, empfiehlt der Autor Gary Shteyngart in »Super Sad True Lovestory«, seiner dystopischen Vision des bankrotten Konsum-Amerikas. Das ist guter Stoff für einen Roman, im Retail-Business ist Denkstopp aber keine Option. Die Spielregeln in unseren Konsumwelten werden zurzeit neu geschrieben. Wer heute behauptet, er wisse, wie schon nur die nächsten paar Jahre ausse- hen, ist wenig glaubwürdig. Man kann aber ein Stück Zukunft antizipieren, indem man neues Terrain exploriert und daraus die richti- gen Schlüsse zieht. Nur so wird die Beziehung zwischen Konsument und Shopping Center auch in Zukunft vor allem eines sein: eine su- per happy true Lovestory. Ein Beitrag von Bruno Beusch, TNC Network & Tina Cassani, TNC Network Discovery-Shopping im stylischen Showroom ©AlleFotos:TNCNetwork

Pages