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GCM 2-2012

  GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung Verführung am PoS Shopping mit dem siebten Sinn In Zeiten, in denen Stress zur Volkskrankheit Nr. 1 zählt und jede Minute kostbar ist, stellt auch der Einkauf immer öfter ein notwendiges Übel dar, das man gerne auf das Notwendigste reduziert. Die Anbieter reagieren: Der Online-Handel boomt und bietet unkompliziert, ohne das Haus zu verlassen, alles, was das Herz begehrt. Alles? Nicht ganz – denn auch wenn Pragmatismus und Zeitmanagement voll bedient werden, bleiben Genuss und Emotionen auf der Strecke. Die Chance für den Handel, um den Kunden wieder zum Erlebnis »Einkauf« zu verführen. »Neuro Merchandising«, »Visual Merchandising« oder »Neuro Marke- ting« – die Liste der omnipräsenten Schlagwörter zu diesem Thema ist lang und wird immer wieder um weitere originelle Termini erweitert. Tatsächlich ist das Neuro-Marketing ein noch relativ junges, interdiszi- plinäres Forschungsgebiet, das psychologische und neurophysiologi- sche Erkenntnisse für Marketing-Konzepte nutzt. Wer kauft was, wie und weshalb? Die kognitive Wahrnehmung spielt bei Kaufentschei- dungen eine weitaus geringere Rolle als bisher angenommen. Neuro- Marketing erkennt diese Überlegenheit des Unbewussten an und stellt menschliche Emotionen in den Vordergrund. Ein wesentlicher Punkt hierbei ist die Berücksichtigung der Tatsache, dass Emotionen durch Sinnesreize ausgelöst werden, und zwar durch alle Sinnesreize. Der Be- griff »Visual Merchandising« wird fälschlicherweise oft im Zusammen- hang mit dem gesamten Store-Konzept verwendet, was falsch ist. Das Konzept sollte eben gerade nicht auf eine ansprechende Optik redu- ziert sein. Um den Kunden verführen zu können, müssen seine Sinne ganzheitlich angesprochen werden. Essen bedeutet endlich wieder Genuss Im Food-Bereich ist der Begriff Sinnlichkeit schon lange nicht mehr wegzudenken. Nachdem ambitionierte Lohas dem sprichwörtlichen »Junk Food« endgültig die Existenzberechtigung entzogen haben, hat »Soul Food« Hochkonjunktur. Essen ist auch im hektischen Alltag end- lich wieder Genuss. Convenience bedeutet auf einmal »Slow Food« und dieses wird begeistert gefeiert. Restaurants wie »Slappy Cakes« gehen auf dieses Bedürfnis ein und integrieren den Kunden sogar in den eigentlichen Herstellungsprozess. An eigenen kleinen Herdplatten werden die verschiedensten Zutaten nach Wahl mit dem fertigen Teig vermischt und anschließend selbst gebacken. Sehen – Riechen – Schmecken ist wichtiger als schnelle Bedürfnisbefriedigung. Dieses prinzipiell sehr einfache Konzept von Erregung des Bedürfnisses und Befriedigung desselben kann ebenso in den Non-Food-Bereich einge- bracht werden. Eskapismus beim Einkaufen Eine sehr wirkungsvolle Methode ist die des »Storytelling«. Im Rah- men einer perfekten Markeninszenierung wird der Kunde in eine voll- kommen andere Welt entführt. Victoria’s Secret lässt seine Kunden die Abenteuer »Einkauf« – der Kick im Store verspricht Glücksgefühle In der Eiseskälte der Globetrotter Kühlkammer schaltet sich der Verstand aus – jetzt zählt nur noch das Gefühl ©Fotos:www.globetrotter.de

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