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GCM 4-2015

 GCM 4/2015 GERMAN COUNCIL . BALANCE »Disruptive Innovation« heißt die Sau, die seit einigen Monaten durchs Handelsdorf ge- trieben wird. Ihr gefolgt verändern Online- medien die Branche so einschneidend, dass kein Stein althergebrachter Läden mehr auf dem anderen bleiben wird. Centerexperten lassen sich von den gewaltigen Umstur- zandrohungen aber nicht aus der Ruhe brin- gen. Sie präferieren eine sukzessive Anpas- sung. Denn eigentlich steht Plan B schon seit über einem Jahrzehnt fest: Shopping Center von heute sind der Marktplatz von gestern. Aber ist der Marktplatz von heute im digital- analogen Wabern der Handelsumsätze auch noch der von morgen? Oder welche Gegen- gewichte gleichen Umsatz- und Frequenzver- schiebungen aus? Kauferlebnisse inszenieren Egal, ob Investor, Betreiber, Entwickler, Mak- ler oder Bauherrenberater befragt – ihre Antworten sind erstaunlich einheitlich. Ers- Konzepte für den kleinen Abwechslungshun- ger zwischendurch. Überhaupt tun Betreiber gut daran, nicht zu viel auf ein »Pferd« zu set- zen. Vor sechs Jahren war Abercrombie DER Teenagermagnet – nun sind viele Vermieter froh, wenn sie die Kette wieder los sind. Es braucht also, drittens, mehr Flexibilität. liquider Mietermix Das aber ist einfacher gesagt als getan. Der li- quiden, fortwährend nach Marktanpassung strebenden Mieterbalance stehen die Geldge- ber im Weg. Gewohnheitsgemäß entscheiden Banken wie Investoren nach harten sozio- demografischen Daten sowie Umsatzfaktoren und beharren auf Zehn-Jahres-Verträgen. Zeit- zugeständnisse gibt es, aber nur vereinzelt. Die greifen, laut Stephan Austrup, Head of Re- tail von TH Real Estate, bei jungen Marken, die Frequenz versprechen. Durch seine Investo- renbrille blickend, ist Flexibilisierung überbe- wertet. »Stimmt der Ladenumsatz nicht mehr und versagen übliche Interventionen, sorgt je- der gute Betreiber für Vertragsauflösung.« Das bestätigt auch Dr. Marcus U. Hüttermann, Centermanagement-Profi und Beiratsmitglied des German Councils. Er betont aber: »Mit der Marktvolatilität sinkt die Bindungsfreudig- keit der Händler. Jenseits der Toplagen kommt man an Vertragsflexibilisierung nicht vorbei – das muss auch die Finanzfraktion lernen.« Was aber sollten die Mallbetreiber und Ent- wickler noch fürs Zeitalter selbstbefähigter Kunden lernen? Kunden unter der lupe »Prinz Charles und Ozzy Osborne sind gleich reich, alt, britisch und haben eine mehr als auskömmliche Vermögensplanung – dürften aber kaum ähnliche Einkaufsgewohnheiten haben«, verwehrt sich Savills Head of Retail Investment Jörg Krechky gegen statistische Konsumgleichmacherei. Seiner 25-jährigen Erfahrung nach dominiert die weiterhin die DER HALBE MARKTPLATZ Shopping Center sind in Balance, wenn sie Konsumenten als soziale Orte überzeugen. Das gelingt der Branche schon gut – doch es geht noch besser! tens: Atmosphäre, Atmosphäre, Atmosphäre – denn Aufenthaltsqualität hat der Flächen- handel dem Internet voraus. Dabei herrscht große Einigkeit, dass mit den Neueröffnun- gen Minto und Palais Vest neue Design- Benchmarks gesetzt wurden. Gelobt wird al- lem voran die Integration, Wertigkeit und Ge- samterscheinung. Aber auch eine, durch die fortwährende Beseitigung von Orientie- rungsschwierigkeiten und Servicehindernis- sen, vereinfachte Reise zum Produkt. inspirierender Mietreigen Zweitens gehört der Mietermix aktualisiert. Das heißt, weniger Fashion und mehr Gastro- nomie – denn die wird nicht webabtrünnig. Einst bewährte Anker wie Saturn ersetzen neue wie Primark, Rewe oder Restaurants. »Öfter mal was Neues im Markenreigen« ist mittlerweile unverzichtbar. Dafür sorgen in- ternationale Neuzugänge, die unvermindert stark auf den Markt drängen, und Pop-Up- Milaneo, Stuttgart

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