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GCM 4-2015

GCM 4/2015  GERMAN COUNCIL . VOR ORT die passenden Produkte konfigurieren kann. Das Ganze in privater Bou- tique-Atmosphäre mit digitalen Umkleidekabinen, in denen per Knopf- druck nicht nur die Lichteinstellungen geändert werden können, son- dern sogar ein Glas Champagner bestellt werden kann. Mit den Worten von Jung von Matt-Gründer Holger Jung – »Der Kunde ist eine faule, verwöhnte Diva« – beschreibt sie den Kunden von heute. Der Konsu- ment sei individueller geworden, urban verwöhnt, viel unterwegs, an- spruchsvoll. Das muss der Handel im Kopf behalten. Hier geht es um eine neue Generation, die mit den digitalen Devices aufgewachsen ist. Dass sie nicht nur als Konsument für die Shopping- Center-Branche interessant ist, sondern als qualifiziertes Personal, un- terstrich die Jung-Doktorin Steffi Burkhart. Sie ist das Sprachrohr der sogenannten Generation y. Es geht um die 20- bis 30-Jährigen, die al- les hinterfragen, ohne Internet nicht existieren können und denen es vor allem um den Spaß bei der Arbeit geht. Sie sagte: »Wenn ich am Puls einer jungen Generation sein will, muss ich wissen, was die Trends sind, und was die jungen Menschen wollen.« Damit geht sie auf das bekannte Problem des Generations-Konflikts innerhalb großer Firmen ein, in denen Führungskräfte oft nicht wissen, wie die jüngere Genera- tion tickt. Immaterielle Werte wie Flexibilität, Zeit oder Möglichkeiten zur Weiterentwicklung sind wichtiger geworden als Geld oder Positi- on. Burkhart appelliert an die Führungsebene, eine offene und zu- kunftsorientierte Geisteshaltung anzunehmen. Und die Generation »Warum« nicht an alte Gepflogenheiten zu fesseln, sondern ihre pro- gressive Art zum Vorteil für das Unternehmen zu nutzen. Mobilgerte fr den Handel Das haben die Chefs im Silicon Valley schon längst erkannt. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum dort die Entwickler der App shopkick ihren Sitz haben. Es ist die erste App, die den Kunden bereits dafür be- lohnt, dass er ein Ladengeschäft betritt – eine Art Payback-Karte für die digitale Welt. Peter Thulson ist als Vice President International Partner- ships & Managing Director für das Deutschlandgeschäft von shopkick verantwortlich. Hier ist der App-Anbieter mit Marken wie Saturn, Karstadt, Douglas oder Coca-Cola bereits auf dem Vormarsch. »Wir wol- len dem stationären Einzelhandel ermöglichen, mobile Devices zu nut- zen«, sagte Thulson. Das Problem: Nur zehn Prozent der Apps, die ein Nutzer auf seinem Smartphone installiert hat, nutzt er auch. »Die Fir- men können das Potenzial von Mobile nicht ausschöpfen, weil es schon so viele Apps gibt.« Mit seiner marken- und produktübergreifenden Strategie will shopkick hier einen Mehrwert schaffen. Einen Kontrapunkt setzte Prof. Dr. Gunter Dueck. Den Mathematiker und Philosophen bezeichnete die Tagespresse als den »Hofnarr der digi- talen Elite.« Er sprach über Wandel, Change-Management, die vielen Ar- ten der Innovation und auch darüber, dass Manager oft vergessen, wie der Konsument denkt. »Kunden gehen nicht auf Messen, die sind drau- ßen. Auf Messen können sie als Manager was lernen, aber da verkaufen sie nichts.« Auch die Gedanken zur Innovation wirbelt Dueck kräftig durcheinander. Nicht jede Innovation sei sinnvoll, nicht jede Innovation setze sich durch. Er riet anschaulich dazu, logisch an das Thema heran- zutreten und nichts zu verändern, nur um der Veränderung willen. Mit einer charmant-zynischen Perspektive betrachtete er die Dinge, die die Entscheidungsträger in der Branche umtreibt. Ein Denkanstoß! Denn: Von Zeit zu Zeit, da trifft das bekannte Zitat von Helmut Schmidt zu. Ein Beitrag von Franziska Deus, aktuelle Gewinnerin des GCSC-Journalistenstipendiums (2015) & David Huth, Redaktionsbüro Appelt & Huth Gewinner des GCSC-Journalistenstipendiums 2014 Die GCSC-Führung (v.l. Klaus Striebich, Rüdiger Pleus, Christine Hager und Markus Trojansky) mit Moderatorin Judith Rakers (2.v.l.)

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