Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

GCM 1-2016

GCM 1 / 2016   GERMAN COUNCIL . politische arbeit ven Bildschirm Angebote aus den Shops einse- hen und ihr Lieblingsteil schon vor dem Store- Besuch finden. Außerdem zeigt eine große Vi- deo-Wand angesagte Mode und Accessoires aus dem Center, die von Fashion Stylisten re- gelmäßig zusammenstellt werden. Wichtig ist für Horeis aber vor allem, dass im Alexa der Food Court deutlich erweitert wird, nicht zu- letzt, um die Ambitionen, die Hauptadresse für Unterhaltung an der Touristen-Destination Ale- xanderplatz zu sein, zu betonen. Dass technische Innovationen im Shopping Center nicht alles sind, findet auch Kötter. Ent- scheidend für die realen Einkaufsdestinatio- nen mit Aufenthaltsqualität ist aus seiner Sicht: Wie können die Shopping Center im Sinne der Kunden mit den richtigen Konzepten gefüllt werden? Zwar ist es für ein Einkaufszentrum heute ganz wichtig, von der jungen Generati- on im Internet gefunden zu werden, doch gibt Michael Reink, Bereichsleiter Standort- und Verkehrspolitik beim HDE auch zu bedenken, dass die meisten Internet-Nutzer für ihre gene- relle Suche die Seiten von Amazon, Google oder Instagram nutzen, weniger die von Shop- ping Centern. Auch große Handelsfilialisten wie die Parfümerie-Kette Douglas haben in den vergangenen Jahren viele Versuche ge- startet und gute Ideen getestet, um schließlich die richtige Verknüpfung von Online- und Off- line zu finden, wie Thomas Bergmann, Vorsit- zender der Geschäftsführung der Douglas Im- mobilien GmbH & Co KG, berichtet. Gewinner und Verlierer Gleichwohl steht beim großen Handelsimmo- bilienbestand in Deutschland – mit Blick auf ältere Objekte und Konzepte – im Internet- Zeitalter die Frage nach deren Lebenszyklus im Raum sowie nach den Gewinnern und Ver- lierern des Strukturwandels. Wie Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE Handelsbe- ratung GmbH und der IPH Handelsimmobilien GmbH, zu bedenken gibt, sind die heutigen Wachstumstreiber im Handel – eCommerce und Mobile Commerce – Anbieter ohne stati- onäre Geschäfte, und die stark expandieren- den vertikalen Anbieter und internationalen Handelsmarken fokussieren sich auf Metropo- len und große Städte. Deshalb gehören die ländlichen Regionen und der mittelständische Fachhandel zu den Verlierern des Wandels. Nahversorgungszentren mit Schwerpunkt Le- bensmittel, die sich durch das engmaschige Netz und die niedrigen Spannen gegen den Online-Handel behaupten können, sieht Stumpf als nachhaltige, stabile Investments – wenn sie zeitgemäß und groß genug sind. Bei den gleichfalls als stabil eingestuften Fach- marktzentren steht jedoch die Frage im Raum, ob das restriktive deutsche Baurecht bei einer © Jörn Wolter – wolterfoto.de Neupositionierung die Ansiedlung der ge- planten Handelskonzepte erlaubt. Auch bei den einzelnen Fachmärkten steht dieses The- ma beim Wegfall des Mieters und der Suche nach einem Nachmieter im Vordergrund. Von den etwa 450 großen Shopping Centern in Deutschland haben die älteren inzwischen den Zenit ihres Lebenszyklus erreicht, so dass angesichts der veränderten Konsumgewohn- heiten überprüft werden muss, ob sie noch richtig positioniert sind. Auch hier setzt das Planungsrecht bei Objekten am Stadtrand und auf der grünen Wiese enge Grenzen. Dass bedingt durch den Online-Handel die Grundfrequenz in vielen 1A-Lagen der Innen- städte zurückgeht, wirkt sich aus Sicht des Ex- perten auf die Mietentwicklung von Geschäfts- häusern aus. Deshalb empfiehlt der BBE-Ge- schäftsführer den Eigentümern, sich stark in die Standortpolitik einzumischen, um die Qua- lität der Lagen zu sichern. Bei den Warenhäu- sern, die durchweg über gute Mikrostandorte mit unbeschränktem Baurecht verfügen, kann er sich aber vorstellen, dass noch einige Filia- len geschlossen werden. Ein Beitrag von Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin des Handelsimmobilien Reports © Jörn Wolter – wolterfoto.de Klaus Striebich, Vorstand GCSC Stefan Genth, Geschäftsführer HDE © Jörn Wolter – wolterfoto.de

Übersicht