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GCM 1-2016

  GCM 1 / 2016 »Es bildet ein Talent sich in der Stille, sich ein Charakter in dem Strom der Welt.« Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung GERMAN COUNCIL . Talent berufsbegleitend im Rahmen einer Weiterbil- dung geschehen. Diese Ausbildung sollte die Vielschichtigkeit der Immobilienwelt veran- schaulichen, ein guter Kandidat sollte in vie- len Disziplinen halbwegs trittsicher sein. All dies lässt sich lernen. Wichtig ist dar- über hinaus Begeisterungsfähigkeit, Durchhaltevermögen, Teamfähigkeit und Kreativität. Tja, das klingt ein bisschen wie die berühmte eierle- gende Wollmilchsau. Zum Glück muss man nicht in allen Tugenden Weltmeister sein. Auch hier gilt, dass die Mischung es macht. Sind die Job-Kandidaten der Generation Smart- phone heute eher besser oder eher schlechter einzustufen im Vergleich mit denen vor 10 bis 15 Jahren?  Tobias Just:  Sie sind meiner Ansicht nach an- ders ausgebildet und (etwas) anders soziali- siert. Sie sind in Immobilienfachgebieten bes- Wissen wird schneller durch neues Wissen entwertet. Die Immobilienwirtschaft ist techni- scher geworden und internationaler. Dieser Entwicklung müssen wir in unseren Program- men Rechnung tragen. Alle Studieninhalte ste- hen daher regelmäßig auf dem Prüf- stand, so haben wir unser Handelsim- mobilien-Programm von einem Pro- jektentwicklungs-Programm in ein Asset Management-Programm ver- wandelt, um den Marktanforderun- gen gerechter zu werden. Außerdem arbeiten wir mit internationalen Kol- legen an neuen Formaten und experi- mentieren natürlich mit neuen Medien und Lehrkonzepten. Mit unserem MBA und unse- rem EMPIRE-Programm haben wir zum Bei- spiel internationale Formate geschaffen für Manager. Der Unterricht wandelt sich, er wird interaktiver. Unsere größte Herausforderung ist es, mehr Tiefgang zu bieten, ohne das Tem- po der Arbeitswelt zu bremsen. Interview: Thorsten Müller ser geschult als es frühere Generationen wa- ren. Viele sind selbstbewusster, auch bei Prä- sentationen vor einer Gruppe. Das ist wertvoll. Mir scheint, bei der Umstellung auf die ver- schulten Bachelor- und Masterstudiengänge haben wir heute leider zu wenig Zeit, um gu- tes Schreiben zu lernen. Die kurzatmige Ar- beits- und Sozialwelt erschwert das Erlernen von längeren Argumentationsketten. Der Wert dessen wird auch in den Medien nicht mehr geschätzt. Ansonsten sind die Unter- schiede geringer als mitunter theoretisiert wird. Es gibt Bienenfleißige und Faule, es gibt Durchsetzungsstarke und eher Anpassungsfä- hige. Insbesondere sollten wir nicht verges- sen, dass der Bedarf an Universitätsabsolven- ten stark gestiegen ist; gleichzeitig führt eine seit Jahrzehnten zu geringe Geburtenhäufig- keit eben nicht zu einem Angebotsüberhang an jungen Menschen. Kurz gesagt: Das Ange- bot an jungen Menschen wird knapper, die Nachfrage nimmt zu. Wenn sich Intelligenz und Motivation ähnlich verteilen wie früher, müssen wir uns nicht wundern, dass Arbeitge- ber heute manchmal enttäuscht sind. Diese Verschiebungen erklären für mich mehr als das Gerede über unterschiedliche Generatio- nen: Als ich Student war, bezeichnete die Vor- gängergeneration uns übrigens als »Null- Bock-Generation«. Ach ja, die Vorgängergene- ration war die »Woodstock-Generation« – die Stille Revolution, also das Verschieben von Materialismus zu Postmaterialismus, hat Ro- nald Inglehart vor 45 Jahren ausgerufen. Was würden Sie rückblickend als die wichtigs- ten Verdienste der IREBS Immobilienakademie bezeichnen, und worin sehen Sie die größten Herausforderungen für die Zukunft?  Tobias Just:  Mein Vorgänger, Karl-Werner Schulte, war Wegbereiter für die Professionali- sierung der Immobilienwirtschaft. In den letz- ten 25 Jahren sind rund 6.000 Absolventen durch Studiengänge der IREBS gegangen. Die Begeisterung für mehr Transparenz und Pro- fessionalisierung, für den Blick in andere Fach- bereiche, das ist uns weiterhin wichtig. Der Be- darf an Qualifikation hört nicht auf, allerdings verändert er sich stetig: Es gibt heute mehr Be- darf an spezifischem Wissen, und erworbenes ›Es gibt Bienenfleißige und Faule, es gibt Durchsetzungsstarke und eher Anpassungsfähige.‹ Prof. Dr. Tobias Just TALENTE – Welche neuen Wege geht Ihr Unternehmen bei der Personalsuche? Die individuellen Ansprüche, die Arbeitnehmer und Bewerber an ihren Arbeitgeber stellen, haben sich in den letzten Jahren maßgeblich gewandelt. Mit Maß- nahmen, die auf das Thema »Work-Life-Balan- ce« einzahlen, einer verlässlichen Unterneh- mens- und Führungskultur sowie vielfältigen Karrierewegen sind wir im Wettbewerb um neue Talente gut gerüstet. Diese erreichen wir u.a. durch persönliche Kontakte auf Messen und Konferenzen, insbesondere aber über die sozialen Medien, die spannende Einblicke in unsere Arbeits- und Wertewelt bieten. Sandra Scholz Bereichsleiterin Human Resources & Communications Commerz Real AG »Wahre Ernsthaftigkeit in Bezug auf das Schreiben ist eine von zwei absoluten Notwendigkeiten. Die andere, unglücklicherweise, lautet Talent.« Ernest Hemingway (1899-1961), amerik. Erzähler

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