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GCM 1-2016

  GCM 1 / 2016 GERMAN COUNCIL . Talent Jugend-Jahr herausragende fußballerische Fä- higkeiten mit. Inzwischen ist auch seine Ein- stellung von gut zu sehr gut gereift. Die Be- reitschaft, nicht nur offensiv, sondern auch defensiv für die Mannschaft zu arbeiten, macht dies unter anderem deutlich. Anfangs setzen junge Spieler – und auch nur, wenn man Glück hat – das um, was der Trainer ih- nen sagt, weil er es von ihnen fordert. Irgend- wann tun sie es aber aus Überzeu- gung. Dann haben Sie den nächsten großen Schritt nach vorn gemacht. Sogenannte Talente gibt es ja viele. Der Begriff wird schnell in den Mund genommen. Was sind denn die aus Ihrer Sicht wichtigsten Gründe, war- um aus einem Talent kein Star wird?  Norbert Elgert:  Ein junger Spieler hat es ja ei- gentlich nie richtig geschafft. Wenn du einen Profi-Vertrag unterschreibst, ist das ja noch längst kein »Persilschein« für eine erfolgrei- che Karriere. Man muss die Einstellung ha- ben, jeden Tag ein bisschen besser zu werden. Wenn du dich zu schnell in unserer Welt ver- lierst und zu sehr in der Popularität sonnst, dann kann es schnell abwärts gehen. Wie stoßen Sie auf Talente?  Wo überall und mit welcher Hilfe suchen Sie danach?  Norbert Elgert:  Wir machen im Grunde diesbe- züglich viele Sachen ähnlich wie andere große Clubs, besitzen ein weltweit ausgespanntes Scouting-Netz. Natürlich sichten wir vor allem national, und ganz speziell in unserer regionalen Umgebung. Es ist schwierig zu sagen, wie viele Scouts ein international präsenter Verein wirk- lich benötigt, denn natürlich geht es hier nicht nur um Quantität, sondern auch um Qualität. Wir haben aber das Glück, viele gute Leute im Wer war als junger Spieler Ihre »härteste Nuss«, aus der am Ende trotzdem ein erfolgrei- cher Kicker geworden ist?  Norbert Elgert:  Also am Ende haben nie ich al- lein, sondern immer das Team das hinbekom- men. Bei einem Spieler war es in der Tat ein biss- chen härter. Mir fällt da Christian Wetklo ein. Er war während meiner Anfangszeit als Schalke- Trainer ein hochbegabter Torhüter, der aber da- mals alles immer ein bisschen zu leicht genommen hat. Von daher hatte er auch keine ganz leichte Zeit mit mir. Er dachte damals, ich würde ihn nicht mögen und hätte es nur auf ihn abge- sehen. Das hatte ich tatsächlich auch, aber im Sinne einer besonderen Hilfe- stellung, die er im Nachhinein auch als solche erkannte. Später wurde aus ihm ein guter Bundesliga-Torwart, der dies vor allem bei Mainz 05 unter Beweis stellte. Heute – wie- der zurück auf Schalke – schmunzeln wir beide darüber und er gibt zu, dass die Dinge damals für seinen Reifeprozess sehr wichtig waren. Ihre Erfolgsbilanz als Premium-Ausbilder bei Schalke ist einzigartig: Welche Eigenschaften haben Sie denn selbst, die so etwas möglich ge- macht haben?  Norbert Elgert:  Oh, bei solchen Fragen zeige ich mich eher zurückhaltend. Was ich aber doch erwähnen kann, ist meine Bereitschaft, jeden Tag dazuzulernen und mich in sämtlichen Bereichen des Lebens weiterzuentwickeln und zu wachsen. Und vielleicht auch eine gewisse Demut, ohne damit zu kokettieren. Was glauben Sie, wie könnte ein ideales Ver- hältnis zwischen Trainer und Spieler aussehen?  Norbert Elgert:  Es sollte stets vertrauensvoll, respektvoll und kommunikativ sein. Einsatz zu haben und besitzen darüber hinaus sehr viele exzellente Kontakte, die uns in ent- scheidenden Momenten wertvolle Tipps geben. Gibt es denn trotz Ihrer großen Erfolge in der »Späherarbeit« noch »Luft nach oben«?  Norbert Elgert:  Man kann immer noch besser sein. So schauen wir natürlich immer auch da- rauf, ob wir nicht noch etwas von Anderen ler- nen können – gerade auch im Ausland. Wir pflegen einen regen Wissensaustausch. Zum Beispiel mit dem FC Chelsea oder mit Ajax Amsterdam, haben deren Fußball-Akademien schon mehrfach besucht. Aus solchen Begeg- nungen können am Ende beide Seiten ihren Nutzen ziehen. Was hat sich im Fußball und damit für den Fuß- ballspieler in den vergangenen Jahren aus Ihrer Sicht am stärksten verändert?  Norbert Elgert:  Das Spiel ist viel athletischer geworden. Das Tempo des Spiels hat stark zu- genommen, außerdem Raum-Enge und Zeit- druck. Damit ist auch die mentale Geschwin- digkeit gestiegen, die man braucht, um das Spiel zu lesen. Das alles hat sich schon allein auf dem Rasen wahnsinnig geändert. Darüber hinaus aber ebenso das gesamte Drumherum, die vielen Versuchungen und Ablenkungen, sehr stark beeinflusst von der neuen Medien- landschaft. ›Ich bin bereit, jeden Tag dazuzulernen und mich in sämtlichen Bereichen des Lebens weiterzuentwickeln.‹ Norbert Elgert Kapitän der Schalker und von Elgert entdeckt:   Benedikt Höwedes Geschafft! Elgert wollte nach der errungenen Meisterschaft die ganze Welt umarmen, erwischte aber »nur« einen Spieler Heute zwei Kontrahenten: Julian Draxler (links) und Leroy Sané, die beide einst von Elgert in der A-Jugend trainiert wurden © FC Schalke 04 © FC Schalke 04

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