GCM 4 / 2014 GERMAN COUNCIL . Change II – center und einzelhandel se daraus ab, um ihnen exakt die Einzelhändler, Dienstleistungen und Freizeitangebote zu bie ten, die sie gerne hätten. Machen Sie einen Unterschied zwischen Au- ßen- und Innenarchitektur. Wenn ja, wie sieht dieser aus? Joanna Fisher: Wir bauen neue Center oft in städtebaulich bedeutenden Lagen. Das führt dazu, dass wir unsere Außenarchitektur natür lich in enger Abstimmung mit den jeweiligen Städten entwickeln, wobei wir uns gleichzeitig in das Stadtbild einfügen und die Positionie rung des Centers deutlich machen wollen. Ge rade diese Kompetenz hat mein für die Archi tektur verantwortlicher Geschäftsführungskol lege Markus Lentzler in den vergangenen Jah ren bei der ECE stark ausgebaut. Im Center-In neren haben wir größere Freiheiten und können ähnlich wie die Shops auch auf kürze re Moden und Trends setzen, da Veränderun gen hier später einfacher möglich sind. Dr. Karl Reinitzhuber: Unsere Center sind mehr als nur Einkaufszentren, sie sind Orte des Erle bens und der Emotionen. Eine moderne Archi tektur und eine angenehme Atmosphäre im Inneren sind dabei entscheidend. Zum einen sollen sich unsere Center entsprechend der in dividuellen Positionierung architektonisch in das Stadtbild einfügen und mit ihrer Umge bung in Einklang stehen. Das Innendesign er füllt dabei zum anderen unsere hohen Quali tätsanforderungen und setzt das perfekte Ein kaufserlebnis entsprechend um. Dazu gehört unter anderem die Auswahl der passenden Materialien, Farben und Düfte. Labels, wie zum Beispiel die Modemarke Re served oder das Label Nature & Découvertes, das auf ökologische und nachhaltige Produkte aus den Bereichen Lifestyle, Hobby, Kultur und Wellness setzt. In der Zusammenarbeit profi tiert mfi in Deutschland von dem europäi schen Netzwerk von Unibail-Rodamco unter anderem bei der Verpflichtung neuer Mieter. Thomas Binder: Selbstverständlich! Der Mie termix eines Einkaufscenters ist ein Hauptbe standteil seiner Positionierung und muss die Bedürfnisse der Besucher erfüllen. In all unse ren Centern umfasst der Mietermix attraktive internationale, nationale und lokale Marken. Er beruht dabei auf einer sorgfältigen und fortwährenden Analyse der Konsumenten wünsche vor Ort. So können wir auch auf Än derungen der Verbraucher und auf neue re agieren. Ist Positionierung Aufgabe Ihrer Marketingab- teilung oder Vorstandssache? Joanna Fisher: Positionierung ist bei uns Teamarbeit. Das Centermanagement ist vor Ort direkt am Kunden dran und ist daher fe derführend verantwortlich für die Analyse, welche Zielgruppen wir besonders erreichen wollen und was deren Bedürfnisse sind. Ge meinsam mit unseren Architekten, unseren Vermietungsspezialisten und den Asset Mana gern als Vertreter unserer Investoren wird dann überlegt, wie wir das Center vor diesem Hintergrund positionieren können. Dabei un terstützen eine interne Marketing- und unsere Researchabteilung mit ihrem speziellen Know- how. Das Ergebnis wird als Vorschlag dem Ma Thomas Binder: Ja, das ist ein wichtiger Unter schied. Die Außenarchitektur und -gestaltung muss eine optimale Integration in das städti sche Umfeld garantieren. Außerdem ist die hochwertige Architektur unserer Einkaufszen tren ein wichtiges Erkennungszeichen, das Be sucher und Konsumenten anziehen soll. Das innere Erscheinungsbild bietet die bestmögli che Aufenthaltsqualität für Besucher und gleichzeitig den optimalen Rahmen für unse re Mieter zur Präsentation ihrer Marken, Wa ren und Dienstleistungen. Folglich haben Au ßen- und Innenarchitektur unterschiedliche Funktionen, müssen aber beide von hoher Qualität und gut integriert sein. Gehört bei Ihnen die Festlegung des Warenmi- xes zur Positionierung mit dazu? Joanna Fisher: Der Branchen- und Mietermix ist ein ganz entscheidender Teil der Positio nierung, der konkrete Warenmix liegt aber in der Regel in der Kompetenz der Retailer. Dr. Karl Reinitzhuber: Die Kunden finden in unseren Centern immer eine breite und sorg fältig ausgewählte Shopvielfalt vor, die allen Einwohnern aus der jeweiligen Stadt und Re gion gerecht werden soll. Dazu gehören inter national bekannte und große Marken wie Tommy Hilfiger, Marc O 'Polo, Zara sowie neue ›Positionierung ist bei uns Teamarbeit.‹ Joanna Fisher, ECE ©Rawpixel–Fotolia.com