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GCM 4-2014

  GCM 4 / 2014 GERMAN COUNCIL . Change I – Gesellschaft und Technik tung die Brücke zum Online-Geschäft schlagen. Die Zukunft wün­ sche ich mir so: Ich wähle mit meinem Smartphone im Laden be­ stimmte Artikel aus – zum Beispiel mittels QR-Code-Technik – und habe sie bereits vor meiner Haustür stehen, wenn ich zuhause ein­ treffe. Wichtig ist eine Kaufprozess-Vereinfachung, inklusive intelligenter Bezahlsysteme. Apple wird den Banken schon zeigen, wie es geht. Mit einer Bezahlung und Lieferung wie im Internet wird der statio­ näre Händler es schaffen, aber er muss auch stets eine Antwort pa­ rat haben, wenn ihm der Kunde den deutlich niedrigeren Preis ei­ nes Online-Wettbewerbers präsentiert. Kaufen Sie selbst gern ein? Prof. Michael Rotert: Ja, durchaus. Ich mag das »Windows-Shopping«, besonders in wetterunabhängigen Malls, die einen interessanten Wa­ renmix mit vielen sehr unterschiedlichen Geschäften zu bieten haben. Ich sehe weltweit die Erfolge solcher Center, wenn sie zudem auch noch direkt an große Bahnhöfe oder Flughäfen gekoppelt sind. Ich würde es begrüßen, wenn ich den Anzug, den ich im Schaufenster sehe, per Smartphone bereits an meinem Körper bewundern könnte. Oder alternativ prüfen, wie er mir in einer anderen Farbe steht. Tech­ nisch geht das ja bereits seit einiger Zeit, aber diese interaktiven Dinge stecken noch sehr in den Kinderschuhen. Was würden Sie sonst noch einem Centermanager raten? Prof. Michael Rotert: Auf jeden Fall überall kostenloses W-LAN, das ist ja noch immer längst kein Standard. Es müssen gar nicht immer große Events und Aktionen stattfinden. Die jungen Menschen, die sich hier gern in Cliquen treffen, wollen sich unterhalten. Schließlich sind Shopping Center beliebte Treffpunkte und Kommunikationsor­ te. Tatsächlich kann da Musik oder lautes Programm manchmal so­ gar störend sein. Internet, Mobiltelefone, Mails und Apps haben die Welt revolutioniert. Was glauben Sie könnten die nächsten Erfindungen sein, die unser aller Leben noch einmal gewaltig verändern werden? Prof. Michael Rotert: Ich glaube, was die nahe Zukunft angeht, nicht an so etwas großes Revolutionäres wie das World Wide Web. Ich sehe eher an vielen Ecken kleine, aber sehr nützliche Innovationen. Im Mittelpunkt stehen dabei digitale Anwendungen in Verbindung mit Alltagsprodukten. »Smart home« z.B. oder machine-to-machi­ ne-Kommunikation, bei der Autos sich miteinander austauschen und so die Navis verbessern oder Staus besser vorhersehbar ma­ chen. In diesem Zusammenhang wird es aber auch sehr darauf an­ kommen, wie die Industrie Datenschutzfragen klärt. Ganz sicher wird die digitale Welt immer bedeutender werden. Ein gutes Bei­ spiel ist Estland, das inzwischen fast alles auf digitale Nutzung um­ gestellt hat. Spannender als die technische Weiterentwicklung wird jedoch die Frage sein, wie wir es schaffen, die Menschen – vor allem die ältere Bevölkerung – auf diese Reise mitzunehmen. Abschließend möchten wir Sie noch bitten, uns drei Argumente zu nennen, warum die E-Mail auch die nächsten 30 Jahre zu den wich- tigsten Kommunikationsmitteln gehören wird Prof. Michael Rotert: Erstens, weil sie schnell ist, zweitens, weil sie bald irgendwann vollständig den Brief ersetzt haben wird und drit­ tens, weil sie die Möglichkeit bietet, Anhänge mitzuschicken. Man muss diese nicht wie bei einem Brief wiegen und kostenmäßig be­ rechnen, sondern kann länderübergreifend und innerhalb von Se­ kunden Fotos, Videos und Schrift-Dokumente senden. Eine Voraus­ setzung für den langfristigen Erfolg gibt es aber doch: Ohne ver­ nünftige Sicherheitsmaßnahmen, sprich Daten-Verschlüsselung, könnte es schneller als gedacht mit ihr vorbei sein. Doch ich bin si­ cher, dass dies nicht passieren wird. Interview: Thorsten Müller, Chefredakteur German Council Magazin ›Spannender als die technische Weiter­ entwicklung wird jedoch die Frage sein, wie wir es schaffen, die Menschen (...) auf diese Reise mitzunehmen.‹ Prof. Michael Rotert Nach dem Interview, das in der Berliner Zentrale vom ECO-Verband der deutschen Internet­ wirtschaft stattfand, stellten sich Thorsten Müller, Chefredakteur des German Council Magazins, und Prof. Michael Rotert für das obligatorische Abschlussfoto zur Verfügung.

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