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GCM 4-2014

  GCM 4 / 2014 GERMAN COUNCIL . Change I – Gesellschaft und Technik Tatsächlich anders? Teil 1 Eine weibliche Sicht auf Führung und Veränderung Britta Seeger ist seit März 2013 Präsident und CEO der Mercedes-Benz Korea Ltd. In dieser Funktion ist sie verantwortlich für den Verkauf von circa 30.000 Pkw und das Service- und Er- satzteil-Geschäft für Pkw. Die Korea-Niederlas- sung hat rund 150 Mitarbeiter und ein Verkaufs- und Servicenetz von 29 Showrooms und 37 Werkstätten, in dem circa 850 Verkäufer und ca. 950 Servicemitarbeiter arbeiten. Britta Seeger wurde am 25.9.1969 in Bonn geboren. Nach ihrem Abschluss als Diplom- Betriebswirtin an der Berufsakademie Stutt­ gart stieg sie im Oktober 1992 in die damali­ ge Mercedes-Benz Zentrale im Pkw-Vertrieb ein. Nach verschiedenen Stationen im Ver­ trieb, insbesondere in den Funktionen Custo­ mer Relationship Management, Verkaufstrai­ ning und e-business, setzte sie ab 2003 ihren Berufsweg im Bereich Marketing bei Global Service & Parts fort. Hier arbeitete sie im Pro­ duktmanagement After-Sales und leitete den Bereich Service Operation & Service Sales. Zu­ Beste für den Job ist. Diese Manager glaub­ ten an mich und waren überzeugt, dass mein Mann und ich das zu Hause hinkriegen würden. Ich bekam also den Job. Interessan­ terweise hatten die jüngeren Kollegen mehr Fragen dazu, wie es mir gelingt, Beruf und Familie zu vereinbaren, als die älteren. Man­ che unter ihnen hatten ihre eigene Lebens­ wirklichkeit im Kopf: Einige hatten Ehefrau­ en, die nicht arbeiteten und konnten sich daher schwerer vorstellen, wie die Familie gemanagt werden kann, wenn auch die Frau in einer verantwortlichen Position in Voll­ zeit arbeitet. Dr. Winkler: In der Tendenz betrachtet: Was zeichnet Frauen aus Ihrer Sicht für die Füh- rungsaufgaben besonders aus? Seeger: Ich nehme schon Unterschiede in der Führung zwischen Frauen und Männern wahr – auch wenn es natürlich immer Aus­ nahmen gibt. Ich denke, dass Diskussionen spannender und runder werden, wenn Frau­ en und Männer ihre Kompetenzen und un­ terschiedlichen Blickwinkel zusammenbrin­ gen. Deswegen bin ich ein überzeugter Ver­ fechter von Vielfalt im Management. Ten­ denziell beobachte ich, dass die Emotionali­ tät bei weiblichen Führungskräften stärker ausgeprägt ist. Sie schaffen es, die teilweise unterschwelligen Dinge, die die Führung ei­ nes Unternehmens deutlich erschweren kön­ nen, leichter besprechbar zu machen. Das ist sehr wichtig. Männer bilden wiederum dann das Regulativ, dass diese Punkte nicht über­ betont werden, quasi nach dem Yin und Yang-Prinzip. Dr. Winkler: Sehen Sie auch Fähigkeiten, die Frauen in Führungsaufgaben eher behindern? Seeger: Ich würde nicht sagen, dass Frauen in ihren Führungsaufgaben durch bestimmte Fähigkeiten behindert werden. Es ist eher so, dass es Eigenschaften gibt, derer Frauen sich sehr bewusst sein müssen, damit diese den Karriereweg nicht bremsen. Ein auffälliger letzt, seit Dezember 2010, führte sie den Be­ reich Sales & Marketing Teile. Britta Seeger ist verheiratet und hat zwei Söhne und eine Tochter. Dr. Winkler: Frau Seeger, als eine der weni- gen weiblichen CEOs übernehmen Sie Verant- wortung für ein renommiertes internationa- les Unternehmen. Hat die Tatsache, dass Sie eine Frau sind, die Arbeit im Top-Manage- ment erleichtert oder erschwert? Seeger: Weder noch. Wie jede andere Füh­ rungskraft hatte ich in meiner Karriere Hö­ hen und Tiefen. Aber das habe ich nie dar­ auf zurückgeführt, dass ich eine Frau bin. Al­ lerdings, als ich nach meiner Elternzeit in eine Managementposition zurückkehren wollte, gab es vereinzelt Kollegen, die offen sagten, sie glaubten nicht, dass dieser Job mit Drillingen vereinbar sei. Das hat mich schon etwas irritiert, weil die Kollegen mich und was ich für den Job mitbringe gut kann­ ten. Erfreulicherweise betonten die Ent­ scheider, es gehe primär darum, wer der ©SergeyNivens–Fotolia.com

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