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GCM 4-2014

  GCM 4 / 2014 GERMAN COUNCIL . Change I – Gesellschaft und Technik Post, die nicht vom Briefträger kam Vor 30 Jahren empfing Prof. Michael Rotert an der Uni Karlsruhe Deutschlands erste offizielle E-Mail Vor 30 Jahren begann das E-Mail-Zeitalter in Deutschland – genauer gesagt am 3. August 1984. An diesem Tag erhielt Prof. Michael Rotert an der Universität Karlsruhe die erste E-Mail über das Internet, die in die Bundesre- publik geschickt wurde. Sie war der Start- schuss für den Einzug eines neuartigen Kom- munikationsmediums, das sowohl die Arbeits- welt als auch die private Interaktion maßgeb- lich verändern sollte. Rotert, inzwischen langjähriger Vorstands­ vorsitzender von eco, dem Verband der deut­ schen Internetwirtschaft mit Sitz in Berlin, war 1984 als technischer Leiter der Informa­ tikrechnerabteilung an der Uni Karlsruhe im Team von Professor Werner Zorn tätig, der die erste Mail auf einen deutschen Server in CC erhielt. Abgeschickt wurde sie von Laura Breeden vom Computer Science Network, ei­ nem Vorläufer des Internets, in Boston an die Adresse rotert%germany@csnet-relay.csnet. Der Inhalt lautete: »Michael, this is your of­ ficial welcome to CSNET. We are glad to have you aboard.« die private Kommunikation. Nun konnten sich die Menschen mit anderen auf der gan­ zen Welt schneller, einfacher und bald auch kostengünstiger austauschen als je zuvor. Bis heute wächst die Anzahl geschäftlicher E-Mails pro Jahr um rund zehn Prozent, während sie im privaten Bereich inzwischen um rund vier bis fünf Prozent jährlich ab­ nimmt. Der Grund: Privat möchten die Men­ schen heutzutage oft in Echtzeit miteinan­ der interagieren. So nehmen hier neue Kommunikationsformen wie Social Media, SMS und internetbasierte Instant-Messa­ ging-Systeme, wie WhatsApp, der E-Mail Anteile ab. Ein Beitrag der Redaktion Diese Mail war der Willkommensgruß und gleichzeitig die Bestätigung, dass die Ver­ bindung hergestellt war und der Austausch funktionierte. Das Problem war – und des­ wegen war diese Mail auch so wichtig –, dass die Mailadressen damals noch nicht normiert waren. Es gab kein bestimmtes Format. Jedes System hatte sein eigenes Ad­ ressformat, und das galt es herauszufinden und zu interpretieren, sodass man Mails, wenn sie reinkamen, dann auch weiterver­ teilen konnte. Das alles fand im Rahmen ei­ nes Forschungsprojektes statt, dass den An­ schluss an internationale Netzwerke ver­ folgte. Prof. Michael Rotert: »Wir waren ei­ ner der ersten internationalen Partner, die es geschafft haben, innerhalb kurzer Zeit an das Netz ranzukommen. Nach uns kamen noch Frankreich und Israel, und dann war der Bann gebrochen.« Die Geschichte der E-Mail und des Internets begann aber bereits 1969 als militärisches Forschungsprojekt in den USA. Der Verwen­ dungszweck wurde schnell auch auf Univer­ sitäten und Forschungseinrichtungen aus­ geweitet. Für andere Nutzergruppen blieb das Kommunikationsmittel aber noch tabu. Erst 1989, mit dem Fall der Mauer, wurden die Netzwerke, also das Internet und damit auch die E-Mail, für kommerzielle und priva­ te Nutzung geöffnet. Ab diesem Zeitpunkt begann das Medium seinen rasanten Siegeszug. Es veränderte alles, revolutionierte die Arbeitswelt und ›Michael, this is your official welcome to CSNET. We are glad to have you aboard.‹ Laura Breeden ©fatmayilmaz –Istockphoto.com

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