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GCM 4-2016

GCM 4 / 2016   GERMAN COUNCIL . Effizienz ein. Denn dort wo Suchmaschinen Gewolltes in gehweiten Seitenstraßen oder an verkehrsgüns- tigen Orten aufspüren, werden Kaufwillige im- mer öfter eingetretene Einkaufspfade verlassen. Welche Ausmaße das bereits annimmt, offenbart Google fürs Vorreiterland Amerika: 2015 münde- ten dort drei von vier mobilen Umfeldsuchen in- nerhalb eines Tags im Ladenbesuch, und 28 % davon im Kauf. Und Sears ist des Konzerns Lieb- lingsbeispiel, wenn es darum geht, die Bedeu- tung auf Händlerebene runterzubrechen: 122 % mehr Menschen fanden sich in den 120 Kaufhäu- sern ein, fast sechsmal mehr wurden Sears »Lo- cal Inventory Ads« angeklickt (16 %) – was Mar- ketingchef David Buckley eine Lobeshymne auf die bilddominierten Produktanzeigen anstim- men lässt, die zugleich Preis und Entfernungski- lometer anzeigen. Sein Fazit: Jeder bei Google investierte Werbedollar spielt über acht Dollar auf der Fläche ein! Doch Umsatz nicht Frequenz ist das Maß allen Handelserfolgs. Das zeigt das Beispiel Holiday Stores, die Saisonartikel passend zu den Feier- der Futurapolis-Konferenz. Vier Aspekte sind laut dem Google-Manager entscheidend: Lo- kale Verortung des Suchenden, Sprachsteue- rung und Suchergebnisse, die einerseits zum Kontext, andererseits zu den persönlichen Vorlieben passen. Wer Googles Engagement in den USA kennt, meint glatt, Behzadi rede von »Google Now«, die intelligente Erweite- rung der Google Such-App. Doch die Vollver- sion mit persönlichem Einkaufsassistent bleibt vorerst US-Bürgern vorbehalten, be- hauptet der Konzern. In Europa sind im vor- auseilenden Gehorsam benachrichtigende Apps Zukunftsmusik. Hier informiert keine SMS, wenn sich der im Netz gesuchte »Samsung-Drucker« in Gehweite befindet. In noch weiterer Ferne liegen Google Glasses, die vorliebenbasiert verraten, dass die schi- cke Bluse des Gegenübers von Etro ist und welche Boutique sie vorhält. Aber machen wir uns nichts vor: Auch wenn der deutsche Datenschutz einigen Google-Experimenten Einhalt gebietet, früher oder später kommen diese Tools. Was wir heute erleben, ist die Vorhut einer Sucheffizienz neuen Ausmaßes. tagen verkaufen. Laut Shoppertrack brachen die Frequenzen innerhalb von drei Jahren von 38 auf 17 Millionen Kunden ein. Trotzdem weist MasterCards Konsumbarometer leichte Umsatzzuwächse für die Zeit aus. Übersetzt in Internetökonomie heißt das: Jeder Kunde ist über das Doppelte wert, denn netzinformiert kaufen Menschen zielgerichteter und mehr! Zugleich zeigt sich, wie einschneidend die Netzsuche auf Traffic wirken kann. »Verkehrte Welt«, mögen eingesessene Han- delskenner denken: Früher bestimmte die Lage Frequenz und Umsatz, heute helfen Such- maschinen der Flächeneffizienz auf die Sprün- ge. Gewiss ist: Der Trend nimmt weiter Fahrt auf, Google schickt erstmal seine Verkaufsas- sistenten ins Einkaufsrennen. Finden, ohne zu suchen »Bei der Suche der Zukunft geht es darum, den ultimativen persönlichen Assistenten zu entwickeln«, erklärte Behshad Behzadi, Leiter Suchinnovationen im Google-Lab Zürich, auf © leolintang – istockphoto.com

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