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GCM 4-2014

GCM 4 / 2014   GERMAN COUNCIL . Change I – kommentar worben: »Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.« In modernen Verän­ derungsprozessen geht es nicht darum, Widerstände zu brechen. Es geht darum, Ängste vor dem Unbekannten so gut es geht auszuräumen. Das kann gelingen, in­ dem die Notwendigkeit überzeugend dar­ gestellt wird sowie eine glaubwürdige Abwägung der Chancen und Risiken des Wandels stattfindet. Natürlich gibt es in solchen Prozessen Gewinner und Verlie­ rer. Doch lassen sich diese schnell nach ih­ rem Verhalten zuordnen. Verlierer sind die Trägen. Trägheit verleitet zu Besitz­ standsdenken und Substanzverzehr. Das Ergebnis ist der Verlust der Zukunftsfähig­ keit. Gewinner zeichnen sich dagegen durch Aufmerksamkeit, Interesse und Of­ fenheit aus. Das Leben kann manchmal so einfach sein. Anschauungsunterricht bietet der Einzel­ handel in Hülle und Fülle. Das geflügelte Wort »Handel bringt Wandel« kommt nicht von ungefähr. Konzepte kommen und gehen. Der Tante-Emma-Laden muss­ te dem Supermarkt weichen. Die Kaufhäu­ ser verlieren gegenüber den Shopping Centern an Boden. Die wiederum müssen sich der Herausforderung durch den Online- Handel erwehren. In der Zwischenzeit sind einstige unverwundbar erscheinende Ver­ sandhausriesen wie Quelle und Neckermann sang- und klanglos verschwunden. Gleichzei­ tig gibt es traditionsreiche, die sich erfolg­ reich immer wieder neu erfinden. Das Er­ folgsrezept: Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Allerdings ist das kein Freibrief. Ein bisschen war es deshalb auch Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet am Wochenende der Festlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauer­ falls augenscheinlich wurde, dass zuweilen auch Widerstand gegen Veränderungen er­ forderlich ist. Ausgerechnet an diesem Wo­ chenende nahmen ein paar wildgewordene Lokführer wieder ein ganzes Land als Geisel, um ihre Einzelinteressen gegenüber ihrem Brötchengeber durchzusetzen. Ihre Mini-Ge­ werkschaft wünscht sich kraft ihrer Schlüs­ selposition im Betriebsgefüge einen Wan­ del, mit dem sie als Minderheit die Mehrheit im Unternehmen in Schach halten können. Hier darf man der Deutschen Bahn nur die notwendige Kraft wünschen, diesem Erpres­ sungsversuch nicht nachzugeben. Und viel­ leicht sollte sie ihr Change Management auf Vordermann bringen. Wie wäre es, den au­ tomatisierten Zugbetrieb ohne Lokführer auf die Schiene zu setzen? Der Wandel ist ein ständiger Begleiter des Lebens – und immer für eine Überraschung gut. Ein Beitrag von Steffen Uttich, Leiter Fonds­ management, BEOS AG Steffen Uttich schrieb rund elf Jahre lang für die F.A.Z., schwerpunktmäßig über Geldanlage- und Immobilien­themen. ©ollo–Istockphoto.com

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