GCM 2 / 2013 er. Auch die vor Ort oft selbstverständlichen Services wie Kundendienst, Garantieabwick lungen oder Erstattungen können im Netz mitunter komplex und frustrierend sein. Wichtiger denn je: soziale und kulturelle Er lebnisse sowie Unterhaltung im Shopping Center. Die Shopping-Center-Branche muss sich auch verstärkt mit der Frage auseinandersetzen, wie sie die Mall noch mehr zu einem Erlebnis raum machen kann. Das Shopping Center wird zu einer Bühne, die nicht nur die Waren welt abbildet, sondern auch das Bedürfnis nach Erlebnissen erfüllt. Darüber hinaus wird es zum Ort der persönlichen Begegnung und Zuwendung. Dafür werden nicht nur innovative architekto nische Konzepte benötigt, sondern auch neue Ideen, damit das Shopping-Center-Konzept genau auf die Angebote und Ladenkonzepte der Mieter zugeschnitten ist. Das Center selbst wird zukunftsfähige Konzepte entwi ckeln müssen, die die Mall zu einem Ort der Begegnung und der authentischen Erfahrung macht, an dem neue Produkte entdeckt und ausprobiert werden können. Der künftige german council . kaleidoskop Mehrwert des stationären Shoppens liegt in der Verbindung von realer Produkterfahrung und Erlebnis. Fazit Es gibt Angebote, die sich nicht ins Netz ver lagern lassen. Dazu gehören Gastronomie und Dienstleistungen. Für die meisten ande ren Produktangebote gilt aber auch, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes zugänglicher und damit besser verkäuflich sind, wenn sie real erlebt werden und die Markenbegeg nung real stattfindet. Sinnvoll ist es, die Vor teile aus der Online-Welt in die Shops zu brin gen, statt beides voneinander zu trennen. Ein direktes Produkterlebnis über alle fünf Sinne kann viel effizienter sein als auffällige Preis schilder. Digitale Instrumente sollten also als das genutzt werden, was sie sind: als Mittel, die das Einkaufserlebnis bereichern. Trends wie »Tante-Emma-Läden«, die Entwick lung hin zu maßgeschneiderten und individu ellen Produkten, personalisierten Services und Informationen sowie die Lust am Auspro bieren und Erfahren müssen auch in Zeiten des E-Commerce vom Handel wahrgenommen und untersucht werden. Der E-Commerce bringt uns auch dazu, neue Konzepte zur Kun denbetreuung, zu Verkaufsstrategien und Markenpositionierung zu entwickeln. So be trachtet, ist er mehr Chance als Bedrohung. Shopping Center sind optimale Orte, diese neuen Konzepte umzusetzen, wenn sie Pro dukte, sinnliche Erfahrung, Erlebnis und Kun denorientierung zusammenbringen, ergän zen und verstärken. Ein Beitrag von Thomas Binder, Geschäftsführer, Sierra Germany GmbH & - Beirat Fußnoten 1) EHI »E-Commerce-Markt« (10/2012) 2) Der Spiegel, 30/2012 (»Mensch gegen Maschine«) ©stefanolunardi–fotolia.com