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GCM 2-2013

GCM 2 / 2013   german council . architektur und ladenbau Internet als das Internet vom Handel. Das be­ hauptet die Studie »The Retail Revolution« von Interone. Beim »Seen offline, bougth online«- Phänomen sei der gegenteilige Effekt deutlich höher. Es kauften deutlich mehr Konsumenten offline, was sie zunächst online recherchiert hätten. Je präsenter der Handel vor Ort sei, An­ gebote und Produktsortiment kommunizieren, umso mehr werde er wahrgenommen und könne davon profitieren, dass sich Kunden zu­ nächst im Internet informiert hätten. Inszenierung, Emotion, Einzigartigkeit Der Fachhandel besinnt sich im stationären Ge­ schäft auf seine Stärken. Dazu gehören neben ei­ nem faszinierenden Laden auch ein profiliertes Sortiment und eine hervorragende Beratung. Innovationen, Inszenierungen, Emotionen und Wohlfühlfaktor sind die Schlüssel zum Erfolg. Dr. Christian Mikunda sagt seit Jahren: »Shops müssen gestaltet werden, weil Einkaufen zum Freizeitverhalten zählt.« Es ist an der Zeit, dass die stationären Händler, aber auch die Online- Händler, die ins stationäre Geschäft einsteigen wollen, diese Erkenntnis umsetzen. Der Druck, der vom Internet ausgeht, macht nicht nur ein Umdenken, sondern ein Umsetzen dringend erforderlich. Was wird aus … Shopping Centern? Wahrscheinlich wird der Handel in Zukunft weniger reine Verkaufsfläche benötigen, die Flächen werden reduziert. Statt­ dessen muss das Shopping Center vermehrt sei­ ne ureigenste Stärke ausspielen. Es muss als so­ zialer Treffpunkt wirken. Als lokale Anlaufstelle für Bedürfnisse und Wünsche. Wie sich künftig Shopping Center entwickeln werden, ist schwer zu prognostizieren. Shopping Center müssen es in Zukunft schaffen, nicht nur wegen der Laden­ geschäfte besucht zu werden. Was es dort zu kaufen gibt, gibt es im Internet. Alle in Shopping Centern vertretenen Brands haben Onlineshops. »Let’s meet in the Mall« – im kommerziellen Wohnzimmer sozusagen. Das ist eine Entwick­ lung, die denkbar ist. Neben den etablierten Händlern sollten z. B. auch lokale Anbieter eine Chance haben. Einen wahren Boom an Shop­ ping Centern erlebt aktuell Russland. Dort sym­ bolisieren Shopping Center den sozialen Treff­ punkt und bieten neben einer Vielzahl an Ein­ kaufsmöglichkeiten auch Kinosäle und Eislauf­ bahnen. Man darf aber dabei nicht vergessen, dass der russische Konsument einen immensen Nachholbedarf hat. Erlebniswelten aus Asien oder dem Mittleren Osten in deutsche Shopping Center zu übertragen, wäre sicher verfehlt. Online goes offline Es gibt auch Tendenzen in die andere Richtung. Und zwar, dass Onlinegrößen stationäre Shops eröffnen. Mitten in London hat im Dezember 2011 die Auktionsplattform eBay für vier Tage seinen ersten stationären Laden eröffnet. 350 Ar­ tikel, die bei eBay online am häufigsten gekauft werden, hielt der stationäre eBay-Shop für seine Kunden bereit. Die Ware konnte mithilfe von Mitarbeitern ausgesucht und per QR-Codes un­ ter Verwendung der eBay App eingescannt und bezahlt werden. Die ausgesuchten Artikel wur­ den dann direkt nach Hause geliefert. Aber das ist nicht genug. Auch im Dezember 2012 machte die Nachricht Schlagzeilen, dass eBay und Paypal für die Vorweihnachtszeit ihren ersten realen Laden ihrer Geschichte in Berlin er­ öffnen. Mit vollem Erfolg. Spannende Ladenkonzepte: Shopping Rooms & Co. Will man der aktuellen eBay-Studie »Die Zukunft des Handels« Glauben schenken, wird Internet unser Einkaufsverhalten und die Handelsforma­ te nachhaltig beeinflussen. Der Trend kann so­ gar dahin gehen, dass Showrooms in Zukunft bisherige Geschäftsmodelle oder Geschäftsflä­ chen ablösen. Der Modehersteller Desigual ver­ sucht mit seinem Showroom einen Bogen zu spannen zwischen online/offline, Kunst und Ein­ kauf. Der Showroom »Das Leben ist cool« (La vida es chula) in Barcelona präsentiert die far­ benfrohe Desigual-Kollektion in einem ebenso temperamentvollen Ambiente. Jedes Teil wird auch nur einmal in jeder Größe ausgestellt. Zum Anprobieren. Denn in diesem Store wird nur probiert, nicht gekauft. Beziehungsweise: Man bekommt die bestellte Ware nicht direkt vor Ort mitgegeben. Ein Kaufprozess, das sind hier ein paar Klicks am Bestellterminal. Die online be­ stellte Ware wird ausschließlich geliefert – ob in ein Hotelzimmer der Stadt, zur Heimatadresse Selbst Brot wird inszeniert: Bäckerei Breunig. Quelle: BÄRO GmbH & Co. KG

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