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GCM 4-2013

GCM 4 / 2013   german council . architektur und ladenbau Stadtentwicklung als par­tizipativen Prozess zu begreifen, der zukünftig unbedingt von einem interdisziplinären Austausch geprägt sein muss. Das schließt ausdrücklich und insbeson- dere die proaktive Kommunikation mit Bürge- rinnen und Bürgern ein. Als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Gesell- schaft und Politik kann die Immobilienwirt- schaft einen wertvollen Beitrag für eine zu- kunftsorientierte Stadtentwicklung leisten – vorausgesetzt, sie nimmt ihre Funktion als Ge- stalterin von Lebenswelten aktiver wahr als bis- her. Denn auch wenn vor allem Technik bei der Problemlösung von Städten im Vordergrund steht, zum Beispiel zur Reduktion von CO2 oder im Zuge der Diskussion über eine zeitgemäße Infrastruktur, ändert dies nichts am menschli- chen Urbedürfnis nach schützenden Räumen für Privatheit oder an dem Wunsch nach ins- pirierendem Ort für Austausch und Dialog. Hierfür innovative Immobilienkonzepte anzu- bieten, ist eine große Chance für die Immobi- lienwirtschaft, an einer gebauten Welt für das 21. Jahrhundert mitzuwirken. Flexible Nutzungskonzepte fr vielfltige Zielgruppen Wer aber sind die Nutzer, für die neue Kon- zepte entwickelt werden sollen? Und wie kön- nen insbesondere bestehende Gebäude auf ihre Bedürfnisse angepasst werden? Auch hier steht die Immobilienwirtschaft, angesichts der demografischen Entwicklung und der längst stattfindenden Bevölkerungswande- rung, vor neuen Herausforderungen. Waren die Zielgruppen in den vergangenen Dekaden klar umrissen, differenziert sich das Bild im- mer weiter aus. Vor allem im Hinblick auf die Altersstruktur. Laut Prognose des Statistischen Bundesamts wird die Zahl der unter 20-Jähri- gen im Jahr 2020 um etwa 6,5 Millionen nied- riger sein als noch im Jahr 2000. Hingegen werden 48 % der Bevölkerung (von ca. 79,9 Millionen im Jahr 2020) älter sein als 50 Jahre. Damit kehrt sich ein über viele Jahrzehnte gül- tiges Kulturbild radikal um: Nicht der Jugend gehört die Zukunft, sondern dem Alter! Wer von diesem Wandel in doppelter Weise be- troffen ist, sind die Eigentümer und auch Be- treiber von Handelsimmobilien: Sie müssen gleichzeitig baulich und technisch zukunftsfä- hige Lösungen für Gebäude finden und darü- ber hinaus zeitgemäße Einkaufserlebnisse für eine zunehmend heterogene Konsumenten- schaft ersinnen – eine Herkulesaufgabe der besonderen Art. Ganzheitliches Denken fhrt zum Erfolg Hinzukommt, dass das Internet die traditio- nelle Handelswelt in den letzten Jahren gründlich durchgeschüttelt hat. Sortiments- auswahl, Preistransparenz und ständige Ver- fügbarkeit sind die Waffen, mit denen Online- Shoppingportale zunehmend erfolgreich um die Gunst der Kunden buhlen. Nur zögerlich setzt der stationäre Einzelhandel auf virtuelle Gegenmaßnahmen. Mit mehr oder weniger Erfolg, wie schließende Filialen beweisen. Trotzdem ist die Macht des Internets ein heil- samer Schock. Denn er erinnert an längst überfällige Modernisierungsmaßnahmen. Im- merhin wurden 60 % der Shopping Center vor dem Jahr 2000 errichtet. Allerdings ist es mit einer Revitalisierung alleine nicht getan oder mit einer energetischen Ertüchtigung. Nein, es geht um mehr! Es geht darum, neue Ansät- ze zu finden, die der veränderten Immobilien- nutzung im 21. Jahrhundert entsprechen: Raum statt Fläche, Multifunktionalität statt Einwegverpackung. Dazu braucht es Kreativi- tät, Weitblick und ökonomischen Sachver- stand. Über alles verfügt die Immobilienwirt- schaft – sie muss es nur zusammenhängend anwenden. Ein Beitrag von Dagmar Hotze, Journalistin und Inhaberin der Online- kommunikations- Agentur greenIMMO Medien Wilhelmsburg EKZ

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