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GCM 4-2013

GCM 4 / 2013   Fazit: Die Zukunft liegt in der intelligenten Verzahnung digitaler Kanäle mit dem statio- nären Handel. Risiken und Chancen fr Shopping Center und deren Eigentmer E-Commerce verändert vorrangig die einzel- nen Ladengeschäfte, aber auch die Han- delslagen in den Städten und den Einkaufs- zentren. Die bestehenden großen Ladengeschäfte werden kleiner, aber hochwertiger (»smaller but showier«). Die kleineren Geschäfte wer- den für die Emotionalisierung und Inszenie- rung ihrer Waren eventuell sogar mehr Flä- che benötigen. Und beide (einschließlich der stationären Geschäfte der bisherigen »pure online players«) brauchen Toplagen. Das sind keine schlechten Voraussetzungen für Shopping Center, von denen viele zu den Toplagen der jeweiligen Städte zählen: Zwar dürfte die Anzahl der Großflächenbetreiber weniger werden, an Flächennachfrage (durch neue Brands wie z. B. bisherige Onlinehänd- ler) mangelt es dennoch nicht unbedingt. Voraussetzung ist eine gute Lage des Cen- ters, eine ausreichende bauliche Flexibilität, die den veränderten Flächenanforderungen der Mieter entgegenkommt, und eine innere Umgestaltung und Aufwertung des Centers, die den neuen Ladenformaten entspricht. Es geht nicht so sehr um die Frage, wer künf- tig die Flächen der bisherigen großen Mag- netbetriebe belegen soll, die aktuell ihre Flä- chen in den Einkaufszentren verkleinern. Es geht vielmehr darum, dass viele Shopping Center veränderte Flächenzuschnitte brau- chen und damit auch die Führung der Laden- straße (inkl. Aufzügen und Rolltreppen) über- denken müssen. Multichannel-gerechte Cen- ter-Revitalisierung wird so zur neuen Heraus- forderung und bedarf entsprechender Exper- tise. Center mit ihren Ladenstraßen müssen von der gut geplanten Ansammlung von Han- delsflächen zu einem Raum der Erfahrung, des Erlebnisses, der Emotion und der Be- gegnung werden, in dem man sich wohl fühlt. Das wird auch zum Konsum animie- ren in einem Objekt, in dem die Besucher verweilen, etwas gemeinsam unterneh- men, etwas lernen, lesen, chillen, feiern, essen und trinken, Freunde treffen. Die Mall wird zur Destination und ist nicht län- ger nur ein Gebäude mit viel Ware – auch wenn Shopping der Hauptgrund für den Centerbesuch bleibt. german council . kaleidoskop Dazu müssen nicht nur die Läden, sondern das Center selbst Emotionen wecken und sei- ne im Internet nicht kopierbaren Vorteile aus- spielen: Gastronomie und Dienstleistungen lassen sich nicht ins Internet tragen. Die La- denstraße ist ein Ort der direkten Begegnung, der persönlichen Zuwendung und der authen- tischen Erfahrung, den das Internet nicht lie- fern kann. Vernetzung von Erlebnis, Komfort und Service, Schnäppchenjagd, Haptik und In- spiration in der Mall verhelfen den Kunden zum Allround-Shopping-Erlebnis. Um zum »Third Place« (neben Wohnung und Arbeits- platz) zu werden, brauchen die Center mehr erstklassige Gastronomie, mehr Serviceange- bote, mehr Gemeinschaftsevents, mehr Enter- tainment, mehr Architekturhighlights, thema- tisierte und emotionalisierte Innenräume, at- traktive Ruhezonen, spannende Freizeitange- bote, eine Rundum-Wohlfühl-Atmosphäre – Einkaufen ist dabei nicht verboten, sondern ausdrücklich gewünscht. Vielfältiger, gesell- schaftlicher, emotionaler, mit kleineren, aber interessanteren Läden – so wird das Top-Shop- ping-Center der Zukunft aussehen. Das ist nicht zuletzt eine gute Botschaft für die Eigentümer von Handelsimmobilien – Fonds, Pensionskassen und andere. Aktuell ist die Nachfrage nach Retailimmobilien hoch, weil die Investoren sich davon langfristig sta- bile Erträge versprechen. Die sind nicht nur davon abhängig, dass die Flächen in den Han- delsobjekten nicht leer fallen, sondern auch davon, dass die Mieter ordentliche Mietzinse bezahlen. Doch gerade hier wird sich künftig noch eini- ges tun. Ob die heutigen Mieter in Shopping Centern nur Flächen abgeben, dabei aber wei- terhin akzeptabel hohe Flächenproduktivitä- ten erwirtschaften können, ist ungewiss – be- einflusst aber die Mieteinnahmen. Und ob die Marktleiter in stationären Ladengeschäften künftig Anerkennung (sprich: Tantiemen) nur für die – möglicherweise zurückgehenden – Umsätze im Ladengeschäft selbst bekommen oder auch für die Onlineumsätze im Einzugs- gebiet des Ladens, ist noch nicht entschieden – wird aber für die Findung der künftigen Mietzinshöhen von Bedeutung sein. Ein Beitrag von Dieter Bullinger, Geschäftsleiter debecon GmbH Beratung Planung Produktion Dekoration Illumination Dekoservice Montage Logistik Shopping Center Passagen Galerien Kaufhäuser Stadtmarketing Bahnhöfe Flughäfen Sonderprojekte DuMont-CarréKöln ideen und innovatives Reeger GmbH Am Kuhlenkamp 40 44795 Bochum/Germany www.reeger-deko.de Tel.: +49(0)234 58860-0 Fax: +49(0)234 58860-29 info@reeger-deko.de

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