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GCM 4-2013

  GCM 4 / 2013 GERMAN COUNCIL . VOR ORT fachgeschäft steigerte mit einem ähnlichen Kniff die Absatzzahlen von Backöfen. Die Verkäufer backen neuerdings in einem Ofen rund um die Uhr frischen Apfelkuchen. Der süße Duft beeinflusst die Kun- den unbewusst und ist laut Lindstrom ein Grund für den gestiege- nen Umsatz. Und damit sind wir wieder bei Wilhelm Josten und den gebrannten Mandeln. Der Geschäftsführer von Butlers überlegt seit dem GCSC-Congress, in seinen Geschäften demnächst die Süßigkei- ten anzubieten. Seine Hoffnung: Der Duft steigert erst die Weih- nachtsstimmung der Kunden und dann den Umsatz. Schließlich gibt es im Dezember in den Butlers-Filialen unter anderem Christbaum- kugeln, Adventskränze und Weihnachtskerzen. Daumen hoch frs Internet Szenenwechsel. Vor dem Brandenburger Tor haben sich weitere Schauspieler zu den Soldaten gesellt. Die Videospielhelden Super Mario und Luigi springen über den Pariser Platz, ein überdimensio- naler Teddybär wackelt mit dem Kopf. Die Soldaten nehmen die Konkurrenz gelassen. Sie wissen: Die Touristen sind so fasziniert von den Fotos mit ihnen, dass sie die Bilder sogar im Internet mit der ganzen Welt teilen, zum Beispiel auf Tumblr, Twitter oder Face- book. Darauf haben sich die Hobby-Soldaten eingestellt. Sie setzen den Touristen Offiziersmützen auf den Kopf und salutieren. Die ers- ten Zeigefinger drücken auf die Auslöser. Klick. Die Soldaten stre- cken ihre Arme nach vorne und den Daumen in die Höhe. Klick. »Ge- fällt uns«, sagen sie. Virtuelle und reale Welt verschmelzen. Die Sol- daten sehen das Internet nicht als Bedrohung, sondern als Chance für ihr Geschäftsmodell – genau wie immer mehr Unternehmer. Beispiel Butlers: »Wir verkaufen keine Produkte, sondern Ideen«, sagte der Geschäftsführer Wilhelm Josten auf dem GCSC-Congress. Deswegen stehen in den Butlers-Filialen gedeckte Tische. Darauf finden die Kunden alles, was sie für ein Abendessen brauchen: Ge- schirr, Besteck, Kerzen, Blumen. »Etwa 80 Prozent des Umsatzes er- zielen wir derzeit mit den stationären Läden, Tendenz sinkend.« Diese Entwicklung macht Josten keine Angst. Er hat vorgesorgt und setzt auf mehrere Verkaufskanäle. Im gedruckten Butlers-Katalog verweisen QR-Codes auf den Online-Shop. Und auch in den Ge- schäften finden Kunden immer wieder Hinweise auf das Internet- angebot des Unternehmens. Im Netz offeriert Josten vor allem Mö- bel. Wer Fragen zu den Produkten hat, kann sich per Mausklick mit einem Berater verbinden lassen. Der sitzt in einer Butlers-Vorzeige- filiale in Berlin, die aufgebaut ist wie ein begehbarer Katalog. Kun- de und Berater unterhalten sich per Videokonferenz. Auf Wunsch ©Fotos:KDBusch

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