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GCM 4-2012

GCM 4 / 2012   german council . Colours ©StefanBalk-Fotolia.com getroffen werden, bevor die Ratio anspringt. Sein Kollege Ernst Pöppel bezeichnet Emotionen sogar als den »Klebstoff« der Identität – »das, was den Menschen zum Menschen macht«, und der Philosoph Robert C. Solomon betont, dass gerade unsere Gefühle dazu beitragen, dem Leben einen Sinn zu geben. Wen wundert es also, dass auch in der mo- dernen Innenarchitektur die Frage, wie und wodurch Identifikation oder Ablehnung, Aktivität, Sicherheit, Freude und Aufmerksamkeit er- zeugt werden, eine immer größere Bedeutung gewinnt. Mit dieser stärkeren Beachtung menschlicher Empfindungen erfahren gerade Farbe und Licht eine besondere Aufmerksamkeit, da sie keine gewöhnlichen Werkstoffe, sondern Medium, Mittler, ja sogar Beweger sind. Sie bilden eine immaterielle Brücke zwischen der materiellen Wirklichkeit und unserer inneren Wahrnehmung. Die vom Verstand dominierten Konzepte der Architektur benötigen diese Elemente des Schöpferischen, eine entspannte Leichtigkeit und emotionale Kommunikation. Sie bilden eine Besonderheit, die die Menschen anzieht. Deshalb ist es spannend, Malerei als Ausdruck von Individualität in modernes Raumdesign einzubringen, da sie sich nicht der rationalen Analyse unterordnet und so den sinnlich-intuitiven Raumgedanken erweitert. Ein Beitrag von Johannes Klinger, Kunstmaler, Interiordesigner

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