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GCM 4-2012

  GCM 4 / 2012 GERMAN COUNCIL . inhalt insight 32 GCSC stellt sich vor 34 Termine 2012 / 2013 35 Corporate-Partnerschaft GCSC – ICSC titelthema colours 40 Colours 42 Bunte Tüte 44 Der Einfluss der Farben auf den Menschen 46 Farbe und Licht 48 Farbgestaltung in der Architektur 50 Gelb vor Freude, blau vor Wut 54 Farbe im Innenraum   GCM 4 / 2012 GCM 4 / 2012   GERMAN COUNCIL . VOR ORT GERMAN COUNCIL . VOR ORT German Council Congress 2012 Verführung für Fortgeschrittene Am 20. und 21. September fand im Berliner Hotel Adlon der 12. German Council Congress statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie man im 21. Jahrhundert mit Erfolg verkaufen kann. Die Antwort lau- tet: mit Verführung. Doch die will gelernt sein. Das Internet hat die Menschen einander sehr viel näher gebracht und macht – jenseits der politischen Führung – Basisdemokratie möglich. Gleichgesinnte können sich miteinander verabreden und gemeinsam handeln. Die Arabellion hat es gezeigt. Aber »Social Media« eröffnet auch beim Einkauf so etwas wie Basisdemokratie. Unmittelbar vor dem Regal kann der Konsument online nachsehen, ob der geforderte Preis günstig oder teuer ist. Manche Konsumenten – vor allem männliche – sparen sich den Einkaufsbummel gleich ganz, bestellen online und las- sen sich frei Haus liefern. Ein Thema, das die Shopping-Center-Indust- rie mit ihren aufwendig und liebevoll gestalteten Konsumwelten um- treibt und vor die Frage stellt: Wie kann man den Kunden so überzeu- gen oder »verführen«, dass er doch lieber persönlich vor Ort einkaufen geht? Folgerichtig hat der German Council of Shopping Centers (GCSC), nach- dem im vergangenen Jahr die Themen Facebook, Online-Handel und »Social Media« im Mittelpunkt des Kongresses im Berliner Hotel Adlon standen, in diesem Jahr das Thema »Verführung für Fortgeschrittene« in den Mittelpunkt des 12. GCSC-Kongresses gerückt. »Wie bringe ich den Kunden dazu, im Shopping Center zu kaufen?«, fasst Stephan Jung, Vorsitzender des GCSC-Vorstands, die derzeit allenthalben disku- tierte Fragestellung der Branche auf den Punkt: »Was macht den Zau- ber eines Einkaufserlebnisses aus?« Die Moderation des 12. GCSC Congress am 20. und 21. September im Berliner Hotel Adlon hatte auch in diesem Jahr wieder die Fernseh- Journalistin und TV-Moderatorin Judith Rakers, die sich – passend zum Verführungsthema – in einem ausgefallenen roten Kleid und auf aben- teuerlich hohen roten Schuhen präsentierte. Dass dieses Thema die Shopping-Center-Industrie angesichts des dyna- misch wachsenden Online-Handels derzeit weltweit beschäftigt, hatte bereits die European Conference des International Council of Shopping Centers (ICSC) im April in Berlin gezeigt. Zwar erreicht der Online-Han- del in Deutschland nach den Worten von Stefan Genth, Hauptge- schäftsführer des Handelsverbands Deutschlands HDE, erst einen An- teil von 5 % am hiesigen Einzelhandelsumsatz von 422 Mrd. Euro (2011), doch in Branchen wie junge Mode liegt er immerhin bereits bei 20 %. Besonders erfolgreich sind nach Genths Worten derzeit die Ein- zelhändler, die auf eine Multi-Channel-Strategie setzen, d. h. den stati- onären Handel um eine Online-Strategie ergänzen und beides kombi- nieren. Immer mehr Kunden gehen dazu über, sich »online« über Produkte zu informieren und anschließend im Geschäft einkaufen – und umge- kehrt, so Genths Erfahrung mit dem Einkaufsverhalten im 21. Jahrhun- dert. Sebastian Müller, Head of Real Estate Consulting bei GfK Geomar- keting in Hamburg, ist zudem überzeugt, dass die vollen Auswirkun- gen des Online-Handels auf den stationären Einzelhandel in den nächs- ten Jahren erst richtig sichtbar werden und die Branche vor der Frage steht, wie sie sich künftig aufstellen muss. Denn mit der jüngeren Generation wird der Anteil der Konsumenten, für die der tägliche Umgang mit dem Internet, iPhones und iPads zur Selbst- verständlichkeit wird, immer größer. Für sie muss die neue Technik in den Einkaufsprozess eingebunden werden – auf allen Ebenen. Anderer- seits gilt es für Einzelhandel und Shopping-Center-Industrie, die jungen Konsumenten von den Reizen der realen Welt zu überzeugen. Dass die etwa von der Hamburger ECE befragten Kunden angaben, sie kauften im Shopping Center ein, weil die Waren »real« seien und die Auswahl im Shopping Center viel größer sei als im Internet, zeigt be- reits, womit die Branche beim Konsumenten punkten kann. Und mit Blick auf das wichtige Thema Aufenthaltsqualität fügte Dr. Martina Kühne, Senior Researcher beim GDI (Gottfried Duttweiler Institut) in Rüschlikon bei Zürich, hinzu: Es sei ein großer Fortschritt, dass die Shopping Center heute mehr auf anspruchsvolle Gastronomie setzen. Für den German Council of Shopping Centers hat Dr. Martina Kühne das Thema Verführung auf fünf Thesen heruntergebrochen und in der Studie »Verführung für Fortgeschrittene« einen Leitfaden erarbei- tet. Aus Sicht der Forscherin sollten sich Einzelhändler und Shopping- Center-Industrie nicht nur an der Marktforschung orientieren, son- dern sich klar machen, was sie eigentlich selbst wollen. Begriffe wie »Kundenbindung«, die die Assoziation von Zwang erzeugen, sollten durch »Kundenbeziehung« ersetzt werden, die das Miteinander beto- nen, mahnt die Forscherin, für die es beim Verkaufs- resp. »Verfüh- rungsprozess« wichtig ist, dass der Einzelhandel das Vertrauen der Kunden zurückgewinnt. Denn dem Kunden ist klar, dass die Anstren- gungen des Handels darauf ausgerichtet sind, ihm etwas zu verkau- fen – womöglich etwas, was er gar nicht braucht oder will. Deshalb hat das Thema »Verführung« nach den Worten von Johannes Warth, der sich als »Ermutiger und Überlebensberater« sieht, tat- sächlich etwas mit »Fairführen« zu tun, wenn es um die Frage geht: »Wie verführen wir im 21. Jahrhundert?« »Fairness« und der »faire Umgang« mit den Kunden sind für ihn wichtige Instrumente beim Verkauf. Mit interessanten Wortspielen machte er dem Auditorium deutlich, dass manche deutsche Begriffe aus dem Verkauf gar nicht zielführend sind. So wies er darauf hin, dass der Begriff »Vertrieb« ei- gentlich von »vertreiben« kommt und bedeutet, dass man die Kun- den wegtreibt. ©Fotos:KDBusch ©Fotos:KDBusch   GCM 4 / 2012 GCM 4 / 2012   GerMan CounCil . ColoursGerMan CounCil . Colours Bunte Tüte 10 psychologische Fakten über Farben ©ariwasabi-istockphoto.com Daniel Rettig Hätten Sie gedacht, dass manche Farben kreativer machen, während an- dere uns attraktiver wirken lassen? Tatsache ist: Rot, Blau, Schwarz oder Weiß beeinflussen unseren Alltag ganz erheblich. Hier zehn psychologische Fakten über Farben. 1. Blau fördert die Kreativität: Zu diesem Ergebnis kamen Ravi Mehta und Rui Zhu von der Universität von British Columbia in Vancouver in ihrer Studie im Jahr 2009. Über 600 Freiwillige sollten in sechs Experi- menten verschiedene Aufgaben an einem Computerbildschirm lösen. Mal war dessen Hintergrund blau, mal rot oder weiß. Roter Hinter- grund verbesserte zwar die Leistung bei einer Detailaufgabe wie Kor- rekturlesen, blaue Farbe steigerte jedoch die Kreativität. Eine mögli- che Erklärung: Mit der roten Farbe assoziieren wir Warnsignale, etwa eine Ampel, und daher lässt uns Rot stärker auf Details achten. Mit Blau verbinden wir eher den Himmel oder Wasser – im übertragenen Sinne also Freiheit und Offenheit. Und solche Gedanken fördern die Kreativität. . Rot steigert bei Frauen die Attraktivität ...: Haben Sie bald ein Ren- dezvous? Oder wollen Sie Ihren Partner verführen? Dann tragen Sie am besten Rot. Das zumindest resümierten die US-Psychologen Andrew El- liot und Daniela Niesta von der Universität von Rochester im Jahr 2008. In ihrer Untersuchung sollten einige Dutzend Männer Bilder von Frau- en ansehen und ihre Attraktivität bewerten. Und siehe da: Frauen in rot wirkten durchgehend attraktiver. . ... bei Männern aber auch: Das meint Andrew Elliot, ebenfalls von der Universität von Rochester, der für seine Studie im Jahr 2010 verschiede- ne Experimente konzipierte. In einem zeigte er 25 Männer und 32 Frau- en das gerahmte Schwarz-Weiß-Foto eines Mannes in Poloshirt – wobei der Bilderrahmen einmal weiß, einmal rot war. Als die Teilnehmer auf ei- ner Neun-Punkte-Skala die Attraktivität des Mannes beurteilen sollten, gaben Frauen ihm im Schnitt einen Punkt mehr als auf dem Weißge- rahmten. In weiteren Experimenten fanden Frauen Männer in rotem T-Shirt sexuell attraktiver und sprachen ihnen machtvollere Position zu. . Rotstifte machen Lehrer strenger: Lehrer korrigieren Klausuren tra- ditionell mit roter Farbe. Wie sehr sich dieser Brauch auf die Psycholo- gie der Schule auswirkt, zeigt ein Experiment von Abraham Rutchick von der California State Universität aus dem Jahr 2010. 133 Freiwillige erklärten sich bereit, zwei Absätze eines Aufsatzes zu korrigieren, das mit Rechtschreibfehlern übersät war. Die Teilnehmer sollten jegliche Fehler markieren, wobei Rutchick ihnen entweder einen Stift mit roter oder blauer Farbe gab. Und siehe da: Wer einen Rotstift benutzte, fand im Schnitt 24 Fehler – fünf mehr als derjenige mit blauem Stift. 5. Weiß hat ein reines Image ...: Bei einem reinen Gewissen spricht man auch von einer »weißen Weste«. Wie sehr sich das positive Image von weißer Farbe bereits in unser Gehirn eingebrannt hat, zeigte eine Studie von Gerald Clore von der Universität von Virginia im Jahr 2004. 169 Probanden sahen auf einem Monitor Wörter mit positiver Bedeu- tung, beispielsweise »sanft«, und solche mit negativer Bedeutung (»Teufel«). Die Begriffe erschienen sowohl in schwarzer als auch in wei- ßer Schrift. Die Herausforderung für die Teilnehmer bestand darin, den Wörtern möglichst schnell die richtige Bedeutung zuzuordnen. Am besten schlugen sich die Freiwilligen dann, wenn positiv belegte Wör- ter in Weiß und negative in Schwarz erschienen – dann also, wenn die Bedeutung des Wortes mit dem Image der Farbe übereinstimmte. 6. ... daher sind Teams mit schwarzen Trikots im Nachteil ...: Selbst der neutralste Schiedsrichter hat seine Favoriten – ohne es zu wollen. Die US-Psychologen Mark Frank und Thomas Gilovich verglichen in einer Studie im Jahr 1988 die Statistiken der amerikanischen Football-Liga NFL sowie der Eishockey-Liga NHL – und zwar im Hinblick darauf, wie viele Strafen alle Teams von 1970 bis 1986 von Schiedsrichtern bekom- men hatten. Verblüffend: Gegen Teams in schwarzen Jerseys entschie- den die Unparteiischen besonders oft auf Foul. Dahinter steckt den Wissenschaftlern zufolge ein unbewusstes Denkmuster: Die Farbe Schwarz steht für Aggressivität – und wenn ein Schiedsrichter das Ver- gehen eines Spielers mit schwarzem Trikot beobachtet, unterstellt er automatisch Absicht und verhängt eher eine Strafe. 7. ... und Mannschaften mit rotem Jersey im Vorteil: Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München läuft meistens in roten Tri- kots auf. Die Mannschaft von Schalke 04, bislang eher Meister der Herzen, trägt den Beinamen »Die Königsblauen«. Zufall? Kaum, mei- nen jedenfalls Russell Hill und Robert Barton von der Universität von Durham. In ihrer Untersuchung im Jahr 2005 analysierten sie die Re- sultate mehrerer Kampfsportveranstaltungen bei Olympia 2004 in Athen – und zwar Boxen, Taekwondo und Ringen. Bei allen Sportar- ten bekommen die Kontrahenten vorher die Farbe Rot oder Blau zu- gelost. Sie ahnen es? Genau: In zwei Drittel aller Fälle gewann der Kämpfer mit rotem Trikot. 8. Menschen stehen auf Blau: Anya Hurlbert und Yazhu Ling von der Universität von Newcastle ließen in ihrer Studie im Jahr 2007 208 Frei- willige aus zwei farbigen Rechtecken ihre bevorzugte Farbe wählen. Und tatsächlich: Blau rangierte auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Im Fachjargon heißt das Blue-Seven-Phänomen: Die meisten Menschen präferieren die Farbe Blau und die Zahl Sieben. 9. Farben helfen bei der Gesichtserkennung: Wenn wir jemandem ins- Gesicht blicken, wissen wir recht schnell, ob die Person männlich oder weiblich ist. Laut Frédéric Gosselin von der Universität von Montreal liegt das vor allem an der Farbe des Gesichts. Der Wissenschaftler zeig- te in seiner Studie im Jahr 2005 30 Testpersonen Fotos von 300 hellhäu- tigen Gesichtern. In drei von vier Fällen erkannten die Probanden das korrekte Geschlecht. Wichtigstes Entscheidungskriterium war die Fär- bung der Mundregion. Frauengesichter haben dort einen höheren Grünanteil, bei Männern überwiegt hingegen Rot. 10. Helle Decken wirken höher: Das entdeckte Daniel Oberfeld-Twistel von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Für seine Studie im Jahr 2010 konzipierte er ein virtuelles 3D-Zimmer. Nun sollten zwölf Freiwilli- ge die Raumhöhe schätzen. Ergebnis: Je heller Decken und Wände ge- strichen waren, desto höher empfanden die Probanden das Zimmer. Ein Beitrag von Daniel Rettig ©by-studio-Fotolia.com COLOURS 42  Bunte Tüte german council 01 Grußworte vor ort 04 German Council Congress 2012 10 Pausengespräche 12 Kommentar 16 Regional Dinner Düsseldorf 17 Regional Dinner Leipzig 18 GCSC Award 20 19. Mitgliederversammlung 22 Making of on tour 24 Regionaltreffen München 26 Study Tour Lissabon foren 28 Forum Architektur 30 Forum Projektentwicklung & Nachhaltigkeit 4  German Council Congress 2012 impressum herausgeber German Council of Shopping Centers e. V. Bahnhofstraße 29 D-71638 Ludwigsburg Telefon 07141.38 80 83 Telefax 07141.38 80 84 office@gcsc.de www.gcsc.de verantwortlich i.s.d.p. Stephan Jung redaktion Ingmar Behrens Prof. Dr. Johannes Busmann Stephan Jung (viSdP) Rüdiger Pleus Markus Trojansky Klaus Striebich geschftsstelle des gcsc e. v. Bahnhofstraße 29 D-71638 Ludwigsburg Telefon 07141.38 80 83 Telefax 07141.38 80 84 office@gcsc.de www.gcsc.de bezug Mitgliederzeitschrift für Mitglieder des GCSC e. V. auflage 4.000 bankverbindung Deutsche Bank AG, Ludwigsburg BLZ 604 700 24 Konto 149 807 Covermotiv RomanOkopny – istockphoto.com verlag Verlag Müller + Busmann GmbH & Co. KG Hofaue 63 42103 Wuppertal Telefon 0202.248 36 0 Telefax 0202.248 36 10 mb@mueller-busmann.de druck Silber Druck oHG, Niestetal Das German Council Magazin ba­siert auf In­for­-  ­­mationen, die wir als zuverlässig ansehen,   eine Haftung kann nicht übernommen werden. Na­ment­lich gekennzeichnete Bei­träge müssen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln. Die Redaktion behält sich die Kürzung eingesandter Ma­nus­kripte vor. Er­füll­ungs­ort und Ge­richts­stand ist Ludwigsburg. Nach­­druck oder sonstige Repro­duktion (auch auszugsweise) nur mit Geneh­mi­gung des Heraus­gebers. das nchste german council magazin erscheint im februar 2013.

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