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GCM 4-2012

GCM 4 / 2012   german council . foren Apropos Holz. Gibt es Materialien, mit denen Sie am liebsten arbeiten? In der Tat ist es zurzeit Holz. Momentan versuchen wir alles Wissens- werte über Holz zu lernen. Holz ist einer der wenigen Baustoffe, den man von Grund auf und von Anfang beherrschen muss ... Aber Holz ist doch eines der ältesten Baumaterialien der Welt? Das schon, aber wir haben viel verlernt und müssen uns wieder die- sem Baustoff zuwenden. Meine Generation war im Studium begeis- tert von Stahl und Glas. Das Ergebnis prägt heutzutage die meisten Großstädte. Wie wichtig ist Ihnen der optische Eindruck bei sogenannten Gebrauchsgebäuden? Im September ist das neue Shopping Center im kroatischen Rijeka er- öffnet worden. Das sieht völlig anders aus als das G3 in Wien. Ich mag den Ausdruck »Gebrauchsgebäude« nicht so gern. Denn je- des Haus wird ja gebraucht, hat eine Funktion, sonst würde es gar nicht gebaut. Aber in der Tat – die äußere Form eines Gebäudes ist sehr wichtig. Nach dem römischen Architekten Vitruv beruht die Ar- chitektur auf drei Prinzipien: Stabilität (Firmitas), Nützlichkeit (Utili- tas) und Anmut (Venustas). Wir Architekten tragen eine hohe Verant- wortung bei der Planung eines Hauses, indem wir auch darüber ent- scheiden, was das Auge erfreut – oder auch mal beleidigt, je nach Perspektive und Geschmack. Allerdings ist man bei einem Gebäude auch stark davon abhängig, wo es steht und welchen Zweck es erfüllt. Ein Einkaufscenter ist halt etwas anderes als ein Büroturm. Sie haben lange Zeit als Leiter dem Forum Architektur beim GCSC vorgestanden. Inwieweit hat Sie das bei der Planung von Gebäuden beeinflusst? Jede Begegnung mit interessanten Menschen ist anregend. Wenn man einmal im Jahr auf 50 bis 70 Menschen trifft, die sich mit densel- ben Themen beschäftigen, und sich austauschen kann, ist das immer etwas Besonderes. Mich hat das persönlich weitergebracht und ich sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich machen durfte. Wenn Sie jetzt den Vorsitz des Forums aufgeben, haben Sie mehr Zeit für ...? Sagen wir mal, ich habe dann weniger Zeitknappheit. Ich habe eine großartige Familie, ich bin Teil einer Firma mit 450 MitarbeiterInnen und ich darf ein fantastisches Universitätsinstitut leiten. Ich hoffe, dass eine dieser drei Säulen in meinem Leben davon profitiert, wenn ich jetzt ein bisschen mehr Zeit habe. Zeit ist ein knappes Gut für einen viel beschäftigten Menschen wie Sie. Wenn Christoph Achammer mal keine Gebäude plant, was macht er dann? Dann genießt er das Privileg, am großartigsten Ort der Welt, in Inns- bruck, zu sein. Er fährt mit dem Mountainbike auf die Berge, durch- streift bewaffnet als Jäger die Wälder, sitzt mit der Angelrute an ei- nem See oder nimmt das Saxophon von der Wand und macht mit ei- nem seiner Kinder Musik. Ein Gespräch mit Prof. Christoph M. Achammer

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