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GCM 3-2017

GERMAN COUNCIL . INTUITION . m o c o t o h p k c o t s i – r o h p o z d n W © i Schimpanson könnon mittols Logik ormittoln, in wolchor Waagschalo sich dio Banano bofindot doch einfach weiß, dass einige Franzosen Gour- mets sind? Auch der Blick in das Gehirn zeigt: Denkprozesse inhaltlicher Art sind dem logi- schen Denken keineswegs untergeordnet, son- dern können unabhängig von ihnen arbeiten. Markus Knauff: »Sie können auch zeigen, dass bei Patienten, die durch einen Tumor oder Schlaganfall Verletzungen bestimmter Hirnstruk- turen haben, dass sie entweder beeinträchtigt sind in logisch abstraktem Schließen oder nicht davon profitieren können, dass der Inhalt plausi- bel ist. Leute ohne diese Hirnläsionen profitieren davon, dass etwas plausibel ist, diese Patienten nicht. Und man kann auch mit einer Methode, die transkranielle Hirnstimulation heißt, kurzfris- tige Läsionen im Gehirn produzieren, indem man Magnetfelder produziert. Auch da kann man zeigen, dass man inhaltsbezogene Aufga- ben und abstrakte logische oder auch wahr- scheinlichkeitsbasierte Aufgaben differenziell stören kann. Also es spricht einiges dafür, dass es unterschiedliche Verarbeitungsnetzwerke gibt für abstrakte und konkrete Schlussfolgerung.« Wenn es um rationales Verhalten geht, schei- nen drei verschiedene Spieler im Rennen zu sein: Das logische Denken, das Denken in statis- tischen Wahrscheinlichkeiten und das konkrete Denken, das sich an plausiblen Inhalten orien- tiert. Schlüsse, die auf Letzterem beruhen, sind beispielsweise solche:  GCM 3 / 2017 theoretiker davon aus, dass es aus sozialen Mo- tiven geschah: »Man stelle sich vor, in der alten Steinzeit, eine Gruppe von vielleicht bis zu 100 Menschen, die gemeinsam jagen, die gemein- sam ihr Futter, also ihre erlegte Beute aufteilen. Da muss es unbedingt nach sozialen Regeln zu- gehen und es zeigt sich, dass wenn es um die Aufdeckung von Regelbrechung geht, die Men- schen plötzlich gewisse logische Schlüsse per- fekt beherrschen, die sie in anderen Kontexten nicht beherrschen, sondern ständig Fehler be- gehen.« Abstrukte Logik versus Logik in soziulen Situutionen Der berühmte Wason-Kartentest. Versuchen Sie erst gar nicht, ihn zu bestehen. Es soll die Regel gelten: Wenn auf der Vorder- seite einer Karte ein »A« steht, dann steht auf der Rückseite eine »Eins«. Vor ihnen liegen vier Karten. Bei zwei von ihnen sehen sie die Vor- derseite, bei den zwei anderen die Rückseite. Auf der Vorderseite einer Karte steht ein »A«, auf der zweiten ein »B«. Auf der Rückseite der dritten Karte steht eine »Eins«, auf der Rücksei- te der vierten eine »Zwei«. Welche Karte müs- sen sie umdrehen, um zu überprüfen, ob die Regel gilt? • Die Straße ist nass, also hat es geregnet. Diese Schlüsse können mit der Logik und den Normen der Wahrscheinlichkeit übereinstim- men, müssen es aber nicht. Und sie können auf geprüftem Wissen oder auf intuitiven Annah- men beruhen. In welchem Rahmen lässt sich der Wert dieser drei Denkweisen beurteilen? Gerhard Schurz betrachtet sie im Rahmen der Evolutionstheorie: »Der Prozess der Evolution selektiert vieles heraus.« Logisches Schlussfolgern hat sich offenbar schon früh in der Evolution herausgebildet. Etwa bei Primaten. • Annahme 1: Eine Balkenwaage neigt sich, wenn ein Gewicht agf eine ihrer Seiten ge- legt wiru. • Annahme : Bananen haben Gewicht. • Schlgssfolgergng: Wenn man eine Banane in eine uer Waagschalen legt, mgss sie uort sein, wohin sich uie Waage neigt. Diesen Schluss zogen Schimpansen in einem Experiment, ohne dass sie die Banane sehen konnten. Diese logischen Anlagen wurden immer mehr verfeinert und schlugen sich beim Menschen in sprachlichen Argumenten nieder. Gerhard Schurz geht wie aktuell die meisten Evolutions- Schurz: »Die wahre Antwort der Logik ist dar- auf: Sie müssen die Karte mit dem A umdrehen und die Seite mit der Zwei – das beherrscht kei- ner, niemand nimmt die Karte mit der Zwei. Aber dann wurde genau derselbe Versuch ge- macht mit folgender Regel: Es geht um Jugend- liche in einem Lokal, in dem Cola und Bier aus- geschenkt wird und die Regel lautet: Wer Alko- hol trinkt, also Bier trinkt, muss mindestens 16 Jahre alt sein.« In dem Lokal sitzen vier Jugendliche. Einer trinkt Bier, ein anderer Cola. Bei den anderen sehen Sie nicht, was sie trinken, Sie wissen aber, dass der eine achtzehn und der andere vierzehn Jahre alt ist. Bei welchen Jugendlichen

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