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GCM 3-2017

GERMAN COUNCIL . EXPERTENNEWS Aus der Branche für die Branche wEIBLICHE INtUItIoN UND KArrIErE Ein Gespräch über die aktuelle Situation von Frauen in der Immobilienwelt, die Arbeit im Netzwerk und die Herausforderungen der Zukunft In den Chefsesseln der republik sitzen seltener Frauen als Männer. Da ist die Immobilienbran- che keine Ausnahme. Dies zu ändern, ist ein Ziel des im Jahr 2000 gegründeten Vereins »Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V.« »Frauen mssen mutiger werden« ihnen eine Plattform zum Austausch. Um beruf- lich vorwärtszukommen, ist es für Frauen unab- dingbar, sich ein Netzwerk aufzubauen und ak- tiv entsprechende Signale an die richtigen Ver- antwortlichen zu senden. Neben einer hohen fachlichen Kompetenz kommt es ganz entschei- dend darauf an, sich rechtzeitig Unterstützer und Förderer zu suchen. Dabei helfen wir. Frau Hager, Sie sind nicht nur GCSC-Vorstand sondern auch die 1. Vorsitzende des Netzwerks »Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V.«. Was kann ein solches Netzwerk bewirken? Christine Hager: Schauen Sie sich um – Frau- en in gehobenen Führungspositionen über das mittlere Management hinaus finden Sie in der Immobilienbranche nach wie vor nur wenige. Das wollen wir ändern. Wir geben den Frauen eine Stimme und machen sie sichtbar. Mittler- weile hat unser Verein 800 Mitglieder und ist deutschlandweit an elf Standorten vertreten. Unser Ziel ist, die Zahl der Entscheidungsträge- rinnen zu erhöhen – deshalb heben wir gezielt die Leistungen von Frauen hervor und bieten Wie profitieren Arbeitgeber, wenn sie Frauen den Zugang zu Führungspositionen ermöglichen? Christine Hager: Zahlreiche Studien belegen, dass Frauen in Führungspositionen positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Leistung eines Unternehmens haben. Gemischt-ge- schlechtliche Teams sind nachweislich erfolg- reicher. Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist also nicht nur eine Frage der Gerech- tigkeit, sondern stärkt letztlich die Profitabilität eines Unternehmens. Eine moderne Unterneh- menskultur zieht zudem junge talentierte Nachwuchskräfte an – Frauen wie Männer. Und das entscheidet auch über die zukünftige Wett- bewerbsfähigkeit des Unternehmens. Christino Hagor, Hoad of Shopping Contor Assot Managomont Iris Schöborl, Managing Diroctor Gormany und Hoad of boi dor rodos Gruppo, Vorstandsvorsitzondo dos Voroins Institutional Clionts boi BMO Roal Estato Partnors GmbH & Co. »Frauon in dor Immobilionwirtschaft o.V.« und Vorstands- KG, Gründungsmitgliod dos Voroins »Frauon in dor Immobili- mitgliod dos Gorman Council of Shopping Contors onwirtschaft o.V.« und Mitgliod dos Zontralon Immobilion Ausschuss o.V. (ZIA)  GCM 3 / 2017 Wie sehen die Pläne des Netzwerks für die Zu- kunft aus? Christine Hager: Zum einen wollen wir neben bereits berufstätigen Frauen auch den weibli- chen Nachwuchs noch stärker fördern. Des- halb zeichnen wir zum Beispiel durch den In- geborg-Warschke-Nachwuchsförderpreis jedes Jahr drei Absolventinnen immobilienwirt- schaftlicher Studiengänge aus und vergeben seit 2016 zusätzlich einen Sonderpreis für he- rausragende Leistungen. So machen wir öf- fentlichkeitswirksam auf das Potenzial der Frauen für unsere Branche aufmerksam. Zu- dem sind wir der Stiftungsinitiative zur Förde- rung von Frauen in der Immobilienwirtschaft beigetreten – wir wollen, dass mehr Frauen an den Weiterbildungsmaßnahmen des Real Es- tate Management Institutes teilnehmen. Wie ist es Ihrer Meinung nach in der Immobili- enwirtschaft aktuell um die Gleichberechtigung bestellt? Christine Hager: Dazu haben wir in den ver- gangenen Jahren eigene Studien durchge- führt. Unsere jüngste Untersuchung hat ge- zeigt: Lediglich 8 Prozent der Unternehmen in der Immobilienbranche haben konkrete Ziel- vereinbarungen formuliert, um den Frauenan- teil in den obersten Etagen zu erhöhen. Das ist erschreckend wenig. Dabei befürworten 52 Prozent der von uns befragten Frauen eine feste Quote – weil sich ohne verpflichtende Regelung nichts ändert. Die Unternehmen lehnen jede Quote ab. Warum? Christine Hager: Sie geben an, dass sie nach Qualifikation einstellen – und dass es keine gut ausgebildeten Frauen gibt. Das stimmt so nicht. Frauen besitzen sehr häufig eine sehr gute Qualifikation. Sie sind nur in vielen Fällen nicht so gut vernetzt und so präsent wie die Männer. Das muss sich ändern. Genau wie die Einstellung vieler Vorstände und Geschäfts- führer, die immer noch Vorbehalte gegen Kind und Karriere haben. Die Immobilienbranche

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