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GCM 2-2017

GERMAN COUNCIL . POLITISCHE ARBEIT DEr HANDEL ISt IM wAHLKAMPF (NoCH?) KEIN tHEMA Immerhin: Die CDU macht sich Gedanken über den Einzelhandel 4.0 und »Die (R)Evolution einer Branche«, während die SPD erst im Juni ihr Gedankengut aus der »Dialogplattform Einzelhandel« vorstellen will Hinter der K-Frage (Merkel oder Schulz?) scheinen andere hemen zu verblassen. Zum Beispiel die Frage, wie es die beiden »großen« Parteien (von denen eine nach der Bundestagswahl in einer wie auch immer gearteten Koalition das Sagen haben wird) mit dem Handel und der Jahrhunderthe- rausforderung halten: der Digitalisierung fast aller Lebensbereiche. Anders gesagt: In welcher weise werden unsere Volksvertreter ihrer Verantwortung gerecht, Leitplanken für die Zukunt zu setzen? – Der Versuch ei- ner Bestandsaufnahme. Josef Sanktjohanser sprach Klartext: »Viele un- serer Innenstädte veröden. Alteingesessene Geschäfte sterben aus, bis 2020 könnten mehr als 50.000 Läden schließen, vor allem die Klei- nen. Das macht viele Orte kaputt«, warnte der Einzelhandelspräsident Anfang März in einem Interview mit der BILD-Zeitung vor dem Exodus des innerstädtischen Handels. Schon im Frühjahr 2015 hatte Sigmar Gabriel (SPD), damals noch Bundeswirtschaftsminister und Kanzlerkandidat in spe, in die gleiche Ker- be gehauen, indem er die »drohende Ver- ödung der Innenstädte« beklagte und plakativ davor warnte, »dass verwahrloste Städte und Gemeinden verwahrloste Köpfe und Seelen verursachen«. Weshalb er bald darauf als Gastredner beim alljährlichen PEAK-Symposium des Mittelstand- verbundes ZGV, der rund 230.000 Handels-, Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen repräsentiert, als »prominentester Kämpfer für die Rettung und Freund des lokalen Einzelhan- dels« gefeiert wurde. In seiner 40-minütigen Rede zeigte der Minis- ter viel Verständnis für den mittelständischen Handel, begrüßte die vom ZGV geförderte Ini- tiative »Buy Local« und verwies auf die von ihm selbst gestartete »Dialogplattform Einzel- handel«. . m o c o t o h p k c o t s i – d r a w e t S a d n i L ©  GCM 2 / 2017 SpD: fnf Workshops Denn, so Gabriel schon damals: »Der demografi- sche Wandel, das geändertes Verbraucherverhal- ten, technologische Neuerungen und die Digita- lisierung – sie verändern nicht nur die Strukturen des Einzelhandels, sondern prägen auch das Bild der Städte und die Versorgung auf dem Land.« Ziel der von seinem Ministerium initiierten Plattform war es, gemeinsam mit den Playern des Handels und der Kommunen Perspektiven aufzuzeigen – zum Einen, um der zunehmen- den Verödung der Innenstädte und der Unter- versorgung des ländlichen Raums zu begegnen, zum Anderen, um mit Blick auf die (unabwend- bare) Digitalisierung gemeinsame Lösungsan- sätze zu finden. Teilnehmer waren Vertreter der Wirtschaft und des Handels, des Bundes sowie der Länder und Gemeinden. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt vom Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln. Inzwischen hat der Freund und Retter die rote Kommandobrücke verlassen. Die Ergebnisse der fünf Workshops werden nun am 6. Juni von sei- ner Nachfolgerin, Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries, präsentiert und wohl auch im Wahlprogramm der SPD ihren Niederschlag fin- den. Bis dahin: Still ruht der See. Auch Martin Schulz, der neue Hoffnungsträger der SPD, hüllt sich in Schweigen. Äußerungen des Kanzlerkandidaten zum Thema »Handel und Wandel« sind nicht bekannt und finden auch in seinem 100-Tage- Programm, das er als Bundeskanzler angehen möchte, nicht statt. cDU: Einzelhandel 4.0 Der demografische Wandel, das veränderte Konsumverhalten und besonders die rasant zu- nehmende Digitalisierung zwingen den Handel

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