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GCM 2-2017

GERMAN COUNCIL . VERANTWORTUNG VErANtwortUNG KANN KAUM VIELFÄLtIGEr SEIN, ALS AN EINEM AIrPort wIE MÜNCHEN Interview mit Flughafen-Chef Dr. Michael Kerkloh – Deutschlands oberstem Interessenvertreter für Verkehrslughäfen – und Rainer Beeck, Bereichsleiter für Commercial Activities, der den Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt auch im German Council vertritt Flughäfen sind orte mit täglich gewaltigem Menschenaukommen. Hier wird unglaublich viel bewegt, aber hier kann auch einiges passie- ren, will heißen schiefgehen. Darum kommt den Flughafenchefs eine enorme Verantwor- tung zu. wie gehen sie damit um und was alles gehört eigentlich zu ihren Aufgaben? Das Ger- man Council Magazin sprach darüber mit Dr. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäts- führung der Flughafen München GmbH (FMG), der zugleich auch Präsident der Ar- beitsgemeinschat Deutscher Verkehrslughä- fen ist, sowie mit rainer Beeck, Leiter des Ge- schätsbereichs Commercial Activities, der sein Unternehmen auch im GCSC vertritt und große Erfahrung im Einzelhandelsbusiness, speziell an Airports besitzt. Dr. Michael Kerkloh  GCM 2 / 2017 Als Flughafenchef besitzt man eine enorme Ver- antwortung. Machen Sie uns mal in Zahlen hin- sichtlich eigene Mitarbeiter, tägliche Reisende und Material diese deutlich. Dr. Michael Kerkloh: Ich bin ja Chef der Flug- hafen-Betreibergesellschaft FMG. Diese managt mit ihren Tochtergesellschaften die Geschi- cke des Airports, der aus rund 500 Unterneh- men besteht, die allesamt am Flughafen eine Betriebsstätte haben. Das ist praktisch eine kleine Stadt mit 35.000 Beschäftigten, u.a. in 170 Shops und mehr als 50 Bars. Wir sind Deutschlands zweitgrößter Airport und gehö- ren zu den zehn größten Flughäfen Europas, haben im vergangenem Jahr 1,4 Milliarden Umsatz gemacht. Als wir vor einem Viertel- jahrhundert gestartet sind, hatten wir jähr- lich zwölf Millionen Reisende pro Jahr. Heute sind es mit 44 Millionen viermal so viel. An Spitzentagen starten und landen bei uns bis zu 1400 Maschinen. Auch ist der Flughafen München der einzige Fünf-Sterne-Airport Europas. Als »Full-Service- Operator« bieten wir Leistungen in allen Berei- chen des Airport-Managements an. Als wir vor 25 Jahren in nur einer Nacht unseren neuen Standort bezogen und in Betrieb nahmen, ha- ben wir uns vorgenommen, einer der erfolg- reichsten Airports in Europa zu werden. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben wir uns als internationaler Hubflughafen positioniert und mit der zehnfachen Auszeichnung durch das Londoner Skytrax Institut als modernster und bester Airport Europas eine Erfolgsge- schichte für ganz Bayern geschrieben. Laut Sky- trax ist unser jüngstes Terminal sogar das beste der Welt. Wir verbinden Menschen und Konti- nente, schaffen einzigartige Erlebnisse und be- wegende Momente mit bayerischem Charme. Die Vielzahl von terroristischen Aktionen in jüngs- ter Zeit hat die gesamte Sicherheitsdebatte wie- der deutlich nach vorn katapultiert. Wie haben sich aus Ihrer Sicht die Schutz- und Präventivmaß- nahmen in den vergangenen Jahren verändert? Dr. Michael Kerkloh: Flughäfen sind die si- chersten öffentlichen Einrichtungen, die es gibt. Die ständig wachsenden Anforderungen gelten nicht nur für alle Reisenden, sondern ebenso für sämtliche Mitarbeiter. Da wird auch bei mir selber keine Ausnahme gemacht. Wenn ich meine Betriebsanlagen betrete, werde ich genauso sicherheitstechnisch über- prüft wie ein normaler Fluggast. Darüber hin- aus gibt es vielfältigste zusätzliche Sicher- heitsverfahren, die rund ums Flugzeug passie- ren. Man sagt: Der 100 Prozent sichere Flug- hafen ist der, der geschlossen ist. Aber wir ha- ben nach dem Terroranschlag auf die Twin Towers in New York viel verbessert und Nor- men entwickelt, die jedes Jahr weiter ver- schärft werden. Die Technologie geht ja auch Quantensprünge nach vorne. Wenn Sie sich heutzutage Analysemethoden der Sicherheits- behörden anschauen, von den Körperscan- nern über Iris-Erkennungssysteme bis hin zu den Sprengstoff-Dedektoren, dann gilt mehr denn je, dass Fliegen die mit Abstand sichers- te Art der Fortbewegung ist. Was unternimmt Ihr Flughafen, um sich auf mögliche Katastrophen-Szenarien optimal ein- stellen zu können? Dr. Michael Kerkloh: Wir arbeiten hier eng mit den verschiedenen Behörden zusammen, die am Airport und in der Region für die Gefahren- abwehr und den Katastrophenschutz zuständig sind. Für die unterschiedlichen Schadensereig- nisse gibt es entsprechende Pläne, in denen die Maßnahmen und Verfahrensweise, die bei dem jeweiligen Szenario zur Anwendung kommen, detailliert beschrieben sind. Indem wir gemein- sam mit den Behörden regelmäßige Übungen zu den unterschiedlichen Katastrophenszenari- en veranstalten, versuchen wir mögliche Defizi- te zu erkennen und uns kontinuierlich zu ver- bessern. Man muss aber auch wissen, dass wir aufgrund der weltweiten Vernetzung des Luft- verkehrs auch von Krisen betroffen sein kön- nen, die an ganz anderen Orten der Welt auf- treten. Das ist zum einen der Fall, wenn – wie

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