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GCM 2-2017

GERMAN COUNCIL . VERANTWORTUNG delten wir mit Ikea einen typischen Grüne-Wie- se-Händler erstmals in zentraler Lage an – was die heruntergekommene Bergstraße wieder auf Vordermann brachte. Drittes glaube ich, dass das Vertriebssystem On- line-Handel an Grenzen stoßen wird. Mit ihm stieg die Menge ausgelieferter Pakete explosi- onsartig. Das belastet den Stadtverkehr enorm, vor allem das Parken in zweiter Reihe ist ein gro- ßes Ärgernis. Soll die öffentliche Hand nun mit Unsummen vierspurige Straßen finanzieren, da- mit die Paketboten von UPS und DHL besser par- ken können? Worauf ich hinaus will: Das Hin- und Hergeschicke funktioniert so lange gut, so- lange es billig ist. Wird der Mechanismus infra- ge gestellt, die aus öffentlichen Geldern bezahl- te Infrastruktur kommerziell unentgeltlich zu nutzen, werden die Zustellung teurer und be- stimmte Online.Wettbewerbsvorteile relativiert. Kurzum, ich sehe, dass die Onlinekonkurrenz zu Problemen führt, bin aber optimistisch, dass man mit gemischten Vertriebskonzepten, at- traktiveren öffentlichen Räumen und neuen (al- ten) Nutzern die Erlebnisqualität der Stadt stei- gern und damit auch gegensteuern kann. Ist die Reintegration großflächiger Händler auch eine Überlegung für das Shopping Center in der HafenCity, das in Fachkreisen als überdimensio- niert gilt? Prof. Jörn Walter: Das halte ich in dem Fall für unwahrscheinlich. Dafür ist diese Lage zu zent- ral. Um dieses komplexe Projekt rentabel zu ma- chen, bedarf es Labels, die bislang in Deutsch- land noch nicht vertreten sind. Das zu schaffen ist schwer, aber für große Player wie im konkre- ten Fall Unibail-Rodamco nicht ausgeschlossen. Planen Investoren von heute kommunalpolitisch verantwortungsvoller als früher? Prof. Jörn Walter: Das Verständnis für öffentli- che Belange ist gestiegen. Zumindest ist das mein Eindruck, wenn ich längere Perioden be- trachte. Zwar gilt das nicht für jeden Investor, aber für immer mehr. Vor allem langjährige Be- standshalter achten auf Nachhaltigkeit. Sie wol- len, dass ihre Immobilie auch in 50 Jahren noch etwas wert ist, deshalb blicken sie anders auf ihr Grundstück und die Nachbarschaft. Verglichen mit Ihren Amtsvorgängern – hatten es Investoren unter Ihnen leichter oder schwerer, ihre Pläne umzusetzen? Prof. Jörn Walter: Sicherlich hatte man es mit mir nicht immer leicht. Herrschte erstmal Einig- keit, war es aber auch nicht schwer. Ich bin für klare Ansagen. Natürlich ist es im ersten Mo- ment frustrierend, wenn das Gebäude nur noch halb so hoch ist, wie man es gern gebaut hätte. Aber Unklarheit hilft niemandem weiter. Schafft man Klarheit und ist verlässlich, in dem, was man verspricht, hat das auch für Investoren viele Vorteile. So können sie entscheiden, ob sie unter den Voraussetzungen bauen wollen oder nicht. Schauen wir fünfzehn Jahre zurück, war die Im- mobilien- und Finanzierungswirtschaft noch ex- trem segmentiert. Heute bekomme ich immer mehr Mixed-Use-Projekte angeboten. Städte- baulich sind die Entwürfe besser, da kleinteiliger und lebendiger. Wie viele Handelsprojekte inte- grieren heute beispielsweise Wohnen? Selbst Discounter wie Aldi und Lidl stellen um, was ich großartig finde! Das ist eine kleine Revolution, dank der wir nun vernünftiger bauen können. Das Prinzip unten Läden, oben Wohnen, schafft Chancen, die ein oder andere Gewerbegebiets- ansiedlung wieder in die Stadt integrieren zu können. Betrachten Sie die Customer Experience ganzheitlich für Ihr gesamtes Center? Wissen Sie, worauf es den Besuchern Ihres Center wirklich ankommt? Nutzen Sie dieses Wissen für Mietermix, Marketing und Refurbishments? Evaluieren Sie Ihre Center Performance fortlaufend mit umfassenden Analytics? Erlebnis pro Quadratmeter • Verweildauer • Laufwege • Wiederkehrrate • Flächenproduktivität • Vermietung retail@dilax.com | www.dilax.com GCM 2 / 2017 

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