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GCM 2-2013

  GCM 2 / 2013 GERMAN COUNCIL . kaleidoskop Die Revitalisierung könnte unsere Phantasie anregen und sowohl Zeitgeist als auch relati­ ve Zeitlosigkeit miteinander verbinden. Ob die Ware eine Seele hat und ob es künftig Seelenverwandtschaften gibt, hängt von der Kreativität der Gestalter und Planer ab. Ein Beitrag von Iris Glauter, SCOTT Beleuchtung GmbH »Online Shopping« ist messbare Realität gewor- den. Viele Konsumenten ziehen es vor, über das Angebot im Internet einzukaufen. Man ist Auf- traggeber, die Ware wird zugestellt. Verzeichnen Einkaufscenter in Deutschland derzeit einen Trend zur Abwanderung? Dem Erlebnisaspekt wird eine zunehmende Bedeutung beigemessen. Einkaufscenter sind konzipierte »Lifestyle Places«. Die Suggestion gipfelt in »heimeligen Grotten« oder im »Ur­ laubstaumel der Südsee«. Pseudo-Paradiese verlieren jedoch an Attraktivität. Auf der Agenda der Planer steht das neue Outfit, die Revitalisierung, nicht zuletzt, um den wach­ senden digitalen Commerce aufzuhalten. Der Architekt Victor Gruen, der durch die Pla­ nung der ersten modernen Einkaufscenter in den USA bekannt wurde, behauptete, dass man bei einem passenden Entwurf dem Men­ schen das verloren gegangene Gefühl von En­ gagement und Zugehörigkeit vermitteln, der zunehmenden Entfremdung und Isolation entgegenwirken und ein gewisses Maß an Identifizierung und Partizipation erzeugen kann. Der Mensch ist bekanntlich empfänglich für Sinnesreize. So könnte man die psychologi­ sche Bedeutung sinnlicher Wahrnehmung in die Planung zukunftsorientierter Einkaufs­ center mit einbeziehen. Hilfreich ist die Nähe zu öffentlichen Anlagen wie Parks und innerstädtischen Anlagen. Die Schnittstelle zwischen öffentlichem und merkantilem Raum bietet ungeahnten kreativen Spiel­ raum. Nimmt man den öffentlichen Raum wörtlich, so macht es Sinn, in künftige Pla­ nungen soziale Dynamik und kulturelle As­ pekte bei der Art der Präsentation zu integ­ rieren. Konkret hieße das, den Weg durch Shopping Center mit Kunstobjekten und künstlerischen Aktivitäten zu beleben. Es könnten bewegliche Skulpturen, dynami­ sche Lichtobjekte, Mal- und Spielflächen sein, die unweit des Warenangebots einen sinnvollen Platz einnähmen. Künstlerische Aktivität ist mehr als der statische Back­ ground vorgegaukelter Paradiese und könn­ te dem Beteiligten in unserer schnelllebigen Zeit Identität zurückgeben. – »Jeder« kann »Künstler« sein, wenn er malt, sprayt, T- Shirts gestaltet, Schach spielt, aktiv ist in je­ der erdenklichen Form, Musik hört oder Mu­ sik macht. Um andere Sinnesreize anzuregen, könnten Erinnerungen an alte Zeiten thematisiert wer­ den. Neben Supermärkten könnten kleine Ge­ schäfte an »Tante-Emma-Läden« von früher erinnern und Cafés entstehen, die das Design alter Buchläden aufgreifen, in denen man die Seele baumeln lassen kann. Der spirituelle Ort inmitten großer Geschäf­ tigkeit kann zum Ausgangspunkt zielgerich­ teter Aktivität werden. Gerüche wie auf dem orientalischem Markt werden zum sinnlichen Vergnügen und das Anfassen und Probieren der Ware zur reellen Erfahrung. Jenseits von Dschungel und Südsee Das Shopping Center als Ort des Wohlfühlens

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