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GCM 2-2013

  GCM 2 / 2013 GERMAN COUNCIL . center Seit über tausend Jahren kaufen Menschen Pro- dukte auf Marktplätzen und in Geschäften. Vor 62 Jahren entstand die erste Shopping Mall in Detroit, in Europa folgte man 1964 mit der Er- öffnung des zweigeschossigen und vollklimati- sierten Main-Taunus-Zentrums in Sulzbach bei Frankfurt am Main. Heute verteilen sich in Deutschland über 450 Einkaufszentren mit einer Fläche von ca. 16 Mio. m². Noch sind Shopping Center die be­ liebteste Einkaufsmöglichkeit der Deutschen. Es herrscht immer die richtige Raumtempera­ tur, alle Geschäfte befinden sich unter einem Dach und der Kunde weiß, was ihn erwartet. Allerdings werden mittlerweile schon 30 % der Einkäufe NICHT mehr im Shop getätigt, sondern über das Internet bestellt. Das sind 13 % mehr als noch 2011. Allein im Septem­ ber 2012 wurde Amazon 21,04 Millionen Mal angesurft. Zeit, um sich das Entwicklungspo­ tenzial der Shopping Malls vor Augen zu hal­ ten. • Kundenerwartung • Übersättigung • Trends • Push Place Thema Kundenerwartung: Rund 65 % aller deutschen Shopping Center oder auch 10,5 Mio. m² Shopping-Center-Flä­ chen wurden vor dem Jahr 2000 geplant, ent­ wickelt und eröffnet. Sie orientieren sich an den Bedürfnissen der Kunden von vor zehn Jahren. Zeit für Innovationen? Thema �bersttigung: In keiner anderen deutschen Großstadt gibt es so viele Malls wie in Berlin. Gut 64 Ein­ kaufszentren (ab 8.000 m²) verteilen sich auf ca. 3,5 Mio. Einwohner und zusätzlich auf die Besucher der Hauptstadt. Mindestens fünf weitere neue Einkaufsgalerien sind noch in Planung oder schon im Bau. Allein in der Schloßstraße ballen sich auf 1,7 km vier Shop­ ping Malls. Das vielfältige Angebot an Ein­ kaufsmöglichkeiten steigt und damit auch die Kannibalisierung der Umsätze der Mieter. Im Retail Report 2011 gaben rund 68 % der Be­ fragten an, im laufenden Jahr bis zum Befra­ gungszeitpunkt Umsatzsteigerungen erwirt­ schaftet zu haben. Dieser Wert ist 2012 auf rund 53 % gesunken. Das deckt sich mit den Beobachtungen des EHI. Das Retail Institute stellte einen steigenden Sättigungsprozess in den Ballungsgebieten fest. Thema Trend: Junge Labels und noch nicht etablierte Mar­ ken vertreiben ihre Produkte zwar auch im eCommerce-Bereich, suchen aber trotzdem den persönlichen Kontakt zu potenziellen Kunden. Sie nutzen seit gut fünf Jahren die re­ lativ risikoarme und flexible Form von Pop-up- Stores. Was in leer stehenden Parterre-Woh­ nungen anfing, gehört mittlerweile zum Aus­ hängeschild eines trendigen Großstadtbezir­ kes. An Orten wie Konzerthallen, Museen oder Hotelsuiten entstehen temporäre Einkaufs­ ecken. Marken wie DaWanda, American Appa­ rel, eBay oder auch bisher unbekannte Desig­ ner bringen so ihre neuesten Kollektionen und Produktangebote unter die Kundschaft und er­ arbeiten sich damit eine wachsende Anhän­ gerschaft. Heute sind diese »aufploppenden Läden« vielleicht noch eine hippe Rand­ erscheinung, aber das war die erste Shopping Mall des österreichischen Architekten Victor Gruen 1952 in Detroit auch. Im Londoner East End gibt es seit November 2011 die erste Pop- up-Mall. Sie zieht alle paar Jahre weiter und ist in wenigen Wochen aufgebaut. Der Grund für die flexible Handhabung ist, dass Boxpark aus Zukunft Ladenstraße Bühne für Innovationen ©LauraFlugga–istockphoto.com

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