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GCM 2-2013

GCM 2 / 2013   german council . SPIRIT schmack lässt sich wunderbar an der Architektur eines Gebäudes festmachen. Das ist die nächste Dimension: Ästhetik und Stilemp­ finden findet in einer Immobilie jenseits der Kalkulation einen konkreten Ausdruck. Es geht darum, ein Gespür dafür zu haben, was potentielle Käufer beziehungsweise Mieter für das Objekt be­ geistern kann. Dabei darf aber auch die Alltagstauglichkeit nicht zu kurz kommen, was für Bauherren eine besondere Herausforde­ rung ist. Die einzelnen Gebäude setzen sich dann zu einem gan­ zen Stadtbild zusammen. Welcher Unternehmer möchte nicht in einer solch komplexen Gemengelage mit dabei sein und seine ganz eigenen Spuren hinterlassen. Ein Wertpapier hat einen ab­ strakten Wert, eine Immobilie einen konkreten. Diese historische Dimension macht einen weiteren nicht unwe­ sentlichen Reiz des Immobiliengeschäfts aus. Gebäude tragen den gerade herrschenden Zeitgeist über Generationen in sich. Wie viele mehrere hundert Jahre alte Gemäuer prägen heute noch das Bild unserer Städte. Wenn der Bauherr längst vergessen ist, so überlebt ihn doch sein Werk. Gleichzeitig lässt sich mit ei­ nem wachen Auge gegen Geschichtsvergessenheit angehen. Wie schwer muss doch der Neuanfang hierzulande nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen sein – und wie haben sich mit dem wachsen­ den Wohlstand auch die Gebäude verändert. Daran schließt sich dann der vierte faszinierende Aspekt des Immobiliengeschäfts an: Gebäude prägen das gesellschaftliche Zusammenleben. In ihnen spielt sich der größte Teil des Lebens jedes Einzelnen ab. Die Bran­ che stellt sozusagen die Hüllen für Alltag, Beruf und Freizeit. In ih­ ren Produkten wird gewohnt und gearbeitet, gelernt und gefei­ ert, geweint und gelacht. Gibt es noch eine andere Ecke im Wirtschaftsleben, wo unterneh­ merische, ästhetische, historische und soziale Aspekte in einer solchen Dichte und Intensität zusammenkommen? »Schwarze Schafe« können einen Schatten auf diese faszinierende Mischung werfen – sie können sie aber nicht zerstören. Das Ansehen der Im­ mobilienbranche in der Öffentlichkeit verbessert sich nicht von heute auf morgen. Der Prozess lässt sich aber beschleunigen, wenn die faszinierenden Aspekte ihrer Arbeit stärker in den Vor­ dergrund rücken – über die Kalkulation hinaus. Ein Beitrag von Steffen Uttich, Leiter Fondsmanagement, BEOS AG Steffen Uttich schrieb in den vergangenen elf Jahren für die F.A.Z. schwer- punktmäßig über Geldanlage- und Immobilien­ themen. ©fotomek–fotolia.com

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