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GCM 2-2013

GCM 2 / 2013   german council . SPIRIT geblieben. Daimler hat zwar über 80.000 Patente angemeldet, aber es arbeitet immer noch mit einem Brennstoffmotor. Querdenken wäre, ei­ nen Bruch zu machen, einen Sprung in eine neue Richtung zu wagen. In vielen gesellschaftlichen Bereichen ist Querdenken kein Luxus, son­ dern eine große Notwendigkeit, um die anstehenden Lösungen auf eine interessante, vernünftige Weise anzugehen. Welchen Stellenwert hat Denken heute? Heute gibt es nunmehr einen Wettbewerb des Denkens. Ein wesentli­ cher Aspekt ist, dass eine Demokratisierung der Mittel stattgefunden hat. Wir sind heute so weit, dass es 3D-Drucker für den Heimgebrauch gibt. Die meisten technischen Mittel, die in den Creative Industries not­ wendig sind, um Produkte zu entwickeln, finden sich heute bereits in den Kinderzimmern. Das, was darüber bestimmt, wer erfolgreicher ist, ist die Art zu denken. Wofür ich schon seit Jahren plädiere, ist, Kreativität zu systematisieren, daraus einen geplanten Prozess im Unternehmen zu machen. Oder man verlässt sich in Zukunft weiter darauf, dass man Talente einkauft und sie werken lässt. Ohne Talente kommt man ohnehin nicht aus. Auch wenn man Ideenmanagement-Prozesse einführt, kann man nicht auf Talent verzichten. Was erwarten Sie von einem solchen Ideenmanagement? Wenn nur auf rein intuitiver Basis gearbeitet wird, ohne zu wissen, wie ein Kreativprozess aussieht, wie man ein Kreativteam managt, bluten die Kreativen in endlosen Überstunden aus und verlieren ihre Energie und ihre Motivation. Wenn Unternehmen eine Kreativabteilung auf so­ lider Basis, mit hoch motivierten Mitarbeitern und geringer Fluktuati­ on aufbauen wollen, rate ich dazu, sich zu überlegen, wie Ideenma­ nagement aussehen kann. Welche Qualifikationen braucht ein Creative Director oder ein Innovation Director? Wie kann ein strukturierter Ide­ enprozess aussehen und was für Spielregeln kann man setzen? Damit kann man ein Burnout verhindern, auch wenn das ein Tabuthema ist. Ohne es überbewerten zu wollen, ist Denken mit Sicherheit die wich­ tigste Ressource der Zukunft. Und die muss gemanagt werden. Managen geschieht durch das Setzen sinnvoller Spielregeln. Ein Interview mit Mario Pricken Das Gespräch führte Florian Geiger Mario Pricken inspiriert als Innovation Director und Consultant Marketing- abteilungen internationaler Unternehmen, namhafte Agenturen, Designfirmen und Fernsehstationen. Mit seinem Buch »Kribbeln im Kopf« wurde er 2001 zum gefeierten Autor eines heute international anerkannten Standardwerks. Zudem ist er Autor des Fachbuches »Visuelle Kreativität« sowie des Kreativtools »Creative Sessions Box«. 2009 ist sein drittes Buch »Clou – Strategisches Ideen- management in Marketing, Werbung, Medien und Design« erschienen. Pricken unterrichtet seit 2006 als Universitätslektor an der Universität für angewandte Kunst in Wien die Schwerpunktthemen »Kreativität & Strategie«. ©olly–fotolia.com

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