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GCM 2-2013

GCM 2 / 2013   german council . foren Sortimentserweiterung nutzen. »Ihre Verkaufsfläche wird hochwertiger und kleiner. Der Kunde wird beraten und kann die Produkte anfassen und anprobieren. Und wenn die gewünschte Farbe nicht im Laden ist, bekommt er sie zwei Tage später kostenlos nach Hause geliefert.« Zu­ dem müsste der stationäre Handel noch viel stärker vom Empfehlungs- Boom im Internet profitieren. Instrumente dafür, wie den »Social Mir­ ror«, mit dem der Kunde Freunde in sozialen Netzwerken über gerade anprobierte Kleidung mit abstimmen lassen kann, gäbe es bereits. In Vertretung des erkrankten Daniel Kollmann, Geschäftsführer von Massivkonzept, hielt Forumsleiter Lars Samman den geplanten Vortrag und beantwortete für das junge, ambitionierte Möbel-Start-up-Unter­ nehmen die Frage: »Warum muss ich auch in den stationären Handel, ist das Netz nicht groß genug?« Auch Dr. Marcus U. Hüttermann, Vorstandsmitglied der mfi AG, sieht die Grenzen zwischen Online- und stationärem Handel immer stärker verschwimmen. »Online oder Offline ist längst keine Entweder-oder- Entscheidung mehr, spätestens seit das Internet mobil geworden ist«, so Dr. Hüttermann. So würden heute schon rund 60 Prozent der Käufe, die stationär getätigt werden, online vorbereitet. »Und umgekehrt ste­ hen die Kunden mit dem Smartphone im Laden und vergleichen die Preise«, berichtet der mfi-Vorstand. Wichtig für Retail-Standorte seien daher das passende Konzept und die richtige Mischung. »Die Center müssen ausgefallen und hochwertig sein, die Lage muss stimmen und das Einkaufen muss zum Erlebnis werden, dann sind sie durch den On­ line-Handel nicht zu ersetzen«, prophezeit Dr. Marcus Hüttermann. Zwei weitere interessante Vorträge zeigten erfolgreiche Praxisbeispie­ le von Multichannel Selling – und zwar in beide Richtungen. Detlev Maass, Einkaufsleiter der SportScheck GmbH München, präsentierte den Weg seines Unternehmens »Vom Sportfachhandel zum Erlebnis­ einkauf?«, Max Wittrock, Geschäftsführer von mymuesli.de, nannte Be­ weggründe, warum das erfolgreiche Online-Start-up jetzt auch »Off­ line-Standorte« in Innenstädten eröffnet. Eine Art Tagesfazit lieferte schließlich Alexander Crüsemann von der ECE-Zentrale in Hamburg. Er präsentierte die Ergebnisse einer großen, gemeinsam mit Roland Berger durchgeführten Konsumentenstudie. Die Studie beschäftigte sich mit vier Thesen und Mythen rund um das Thema Online-Shopping. Die wichtigsten vier Ergebnisse: 1. Der On­ line-Sektor wächst, aber der stationäre Handel wird auch langfristig nicht verdrängt. Selbst starke Online-Nutzer geben aktuell noch rund 80 Prozent des Umsatzes offline aus. 2. Der Preis ist nicht der stärkste »Online-Treiber«. Verfügbarkeit und bequeme Lieferung stehen auf Platz eins und zwei, der Preis folgt erst auf Rang drei der Online-Argu­ mente. 3. Showrooms überrollen den Markt. Auch dieser Mythos stimmt laut ECE-Studie nicht. Der Trend ist da, aber längst nicht so stark, wie behauptet wird. 4. Multichannel Selling ist die Zukunft des Handels – aber nur, wenn man es richtig macht. »Multichannel erfor­ dert Strategie. Händler müssen ihre Kunden kennen und auf die jewei­ ligen Bedürfnisse eingehen«, sagt Alexander Crüsemann. Eine Einschätzung, der die Teilnehmer des Münchner Forums Center­ management nach einem spannenden und informativen Tag uneinge­ schränkt zustimmen konnten. Ein Beitrag von Inge Vogt, Geschäftsführerin Projektiv GmbH

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