Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

German Council Magazin 1/2015

GCM 1 / 2015   GERMAN COUNCIL . kaleidoskop handel den Rückgang im stationären Bereich ausgleichen.« Der Umbruch im Handel setze sich also auch im Jahr 2015 fort und dieser werde sich verstärkt mit dem sich verändern- den Konsumentenverhalten beschäftigen und an Lösungen arbeiten müssen, um sich in je- der Hinsicht näher an den Konsumenten aus- zurichten. Was die Flächenexpansion der Händler angeht, so erwartet die GfK »für 2015 eine konstante Ent- wicklung und eine etwa gleichhohe Verkaufsflä- che von knapp 118 Mio. Quadratmetern«, so Müller weiter. Er sieht außerdem zusätzliche Dy- namik für das kommende Jahr aufgrund der »Veränderungsprozesse auf Händlerseite und der damit einhergehenden notwendigen Investi- tionen und der gleichzeitigen Verfügbarkeit von Kapital im Markt.« Eine ähnliche Einschätzung gibt auch der Han- delsverband Deutschland. Wenn auch die Zahlen ein wenig positiver ausfallen, es wird auch hier deutlich, dass vor allem der nicht-stationäre Han- del für das Plus verantwortlich sein wird. Insge- samt prognostiziert der HDE einen Umsatz von 466,2 Milliarden Euro, was einem Plus von 1,5 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Es wäre ein Umsatzplus im sechsten Jahr in Folge. Antrieb für den Wachstum sei erneut der Online- Handel mit einem vermuteten Zuwachs um 12 Prozent auf dann 43,6 Milliarden Euro. »Die zunehmende Digitalisierung treibt den Strukturwandel im Handel weiter voran. Zwi- schen den Vertriebskanälen Online, Offline und Multichannel brauchen wir faire Wettbewerbs- bedingungen. Hier ist die Politik gefordert«, sagt der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Stefan Genth, über die kommenden Herausfor- derungen im Einzelhandel. Und die liegen ein- deutig im stationären Bereich. Der HDE und das Institut für Handelsforschung in Köln berichten zum Beispiel in einer gemeinsamen Umfrage, dass jeder fünfte Kunde angebe, inzwischen weniger in der Innenstadt einzukaufen. Laut Branchenverband sei der stationäre Handel also auf ein attraktives Umfeld, vielfältige Dienstleistungs- und Freizeitangebote sowie gute Erreichbarkeit angewiesen. »Die Ladenöff- nungszeiten sind ein wesentlicher Attraktivi- tätsfaktor für die Innenstädte«, so Genth. Län- der und Kommunen seien deswegen gefordert, gesetzliche Spielräume zu nutzen. Wenn man den Prognosen Glauben schenken mag, kann sich die Einzelhandelsbranche also insgesamt auf ein positives Jahr einstellen. Da- bei muss aber vor allem der stationäre Handel weiter an seinem Image arbeiten und den Kun- den Kauferlebnisse bieten, die der Online-Han- del nicht vorweisen kann. Attraktive Innenstädte, Dienstleistungs- und Gastronomieangebote so- wie flächendeckendes WLAN müssen gegeben sein, um Verbrauchern einem Mehrwert zu bie- ten, den der »einfache« Online-Handel nicht hat. Doch nicht nur Kommunen und Länder sind da- bei gefragt, auch den Einzelhändlern selbst soll- te im neuen Jahr daran gelegen sein, sich an die neuen Maßstäbe ihrer Kunden anzupassen. »Es ist dem Menschen unmöglich, die hohen Ge- schwindigkeiten der Eisenbahn zu ertragen. Sein Atmungssystem wird zusammenbrechen; Tod durch Lungenbluten wird die Regel sein«, war die Meinung von Professor Dr. Dionysys Lardner vom University College in London, als die ersten Eisenbahnen fahren sollten. Ein Beispiel dafür, dass Prognosen sich als weitaus unsicherer her- ausstellen, wenn sie Faktoren beinhalten, die Ex- perten vorerst nicht berechnen können. Wer würde sich nach so einer bösen Vorhersage schon trauen, in einer Eisenbahn zu sitzen, die schneller unterwegs ist als 30 Kilometer in der Stunde. Gut also, dass es Menschen und Bran- chen gibt, die zwar Annahmen von Vordenkern zurate ziehen, sich jedoch nicht von diesen läh- men lassen und im Stande sind, auf Veränderun- gen zu reagieren. Hätte man den Experten von damals geglaubt, wir würden immer noch aus Angst vor Lungenbluten mit Pferd und Planwa- gen über das Land reisen. Ein Beitrag von Christina Kröger In diesem Jahr erwarte ich, dass die Herausforderung im Umgang mit Mieten und Flächen im Spannungs­ feld Online/Offline, der Einkaufstouris­ mus (starker Schweizer Franken) und der Wunsch nach mehr Service und Erlebnis in unseren Einkaufscentern noch größer wird.  Peter Gosteli Leiter Portfoliomanagement  Genossenschaft Migros Aare In diesem Jahr erwarte ich einen weiteren Bedeutungsgewinn der Assetklasse Fachmarktzentrum/Fachmarkt­ orientiertes Shopping Center. Der Investi­ tionsanteil dieser Assetklasse wird weiterhin hoch bleiben, der Revitalisierungsanteil wird steigen und der Professionalisierungsgrad im Management dieser Centertypen wird zunehmen. Jörg Wege Head of Strategic Development, Mergers and Acquisition MEC METRO-ECE Centermanagement GmbH & Co. KG ©Csondy–Istockphoto.com

Übersicht