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German Council Magazin 1/2015

  GCM 1 / 2015 GERMAN COUNCIL . vor ort Weltpolitik zu Gast beim German Council Ex-Verteidigungsminister Volker Rühe beeindruckte Regionallunch-Gäste in Hamburg Er war einer der engsten Vertrauten des »Kanz­ lers der Einheit«, Helmut Kohl, und länger als alle vor und nach ihm Bundesminister der Ver­ teidigung. Wir kennen ihn als Generalsekretär der CDU, stellvertretenden Bundesvorsitzenden seiner Partei und stellvertretenden Vorsitzen­ den der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Und er war Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages. Die Rede ist natür­ lich von Volker Rühe, der beim jüngsten Regio­ nallunch des GCSC in Hamburg Ehrengast war. Regionalbotschafter Kersten Rosenau kennt Rühe über 40 Jahre. »Wir waren schon in den 1970er Jahren mit der Jungen Union ge- meinsam in Ägypten, 1976 habe ich die Pres- searbeit für Volker Rühe in seinem Wahlkreis Hamburg-Nord gemacht«. Es lag für Rosenau also durchaus nahe, Rühe einmal zu fragen, ob er beim German Coun- cil sprechen würde. Zumal der Regional- lunch im Norden in der Regel im Übersee­ club stattfindet, der sich als Vortragsklub mit ganz wechselnden Themen versteht. Trotz- dem hatte Rosenau Zweifel, ob sich die GCSC-Mitglieder für ein Thema abseits der gewohnten Retail- und Real Estate-Themen begeistern würden. Doch diese Sorge war völlig unbegründet. Mehr als 50 GCSC- Mitglie­der schienen direkt froh zu sein, mal etwas ganz anderes zu hören. Professor Johannes Ringel von RKW kam extra aus Düsseldorf und GCSC-Vorstandsvorsitzender Klaus Striebich kam trotz gleichzeitigen ECE- Boardmeetings. Auch viele Centermanager aus Hamburg und Umgebung waren dabei, worüber sich Gastgeber Rosenau besonders freute. Rühe machte in seiner außen- und sicherheits- politischen tour d´horizon klar, dass die wirt- schaftlichen Sanktionen der EU und der USA gegen Russland richtig und notwendig seien. Putin fehle das Verständnis für zivilgesell- Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Zusam- men mit anderen früheren europäischen Re- gierungschefs, Außen- und Verteidigungsmi- nistern gehört Rühe zum European Leader- ship Network, einem Netzwerk prominenter Sicherheitspolitiker. Und in seiner Heimat- stadt Hamburg ist Rühe seit der Gründung durch Helmut Schmidt 1985 Mitglied der Freitagsgesellschaft, eines Debattierkreises aus 25 Persönlichkeiten, die sich an jedem zweiten Freitag im Monat im Haus des frühe- ren Bundeskanzlers in Hamburg-Langenhorn treffen. Die Teilnehmer kommen aus allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft. Michael Otto zählt dazu, ebenso Justus Frantz und Max Warburg. Dem Vortrag Rühes schloss sich eine lebhaf- te Diskussion an, und wohl alle Teilnehmer verließen den Überseeclub tief beeindruckt und mit vielen neuen Gedanken. Ein Gastbeitrag von Dipl.-Ing. Katharina Lorenz, Creative Director bei First Christmas by ROSENAU GmbH, Hamburg schaftliche Prozesse. Schon beim ersten Mai- dan habe er Neofaschisten und ausländische Geheimdienste als Auslöser gesehen. Auch die von Putin immer wieder behauptete De- mütigung Russlands durch die NATO-Ost­ erweiterung kann Rühe nicht nachvollziehen. Es sei ihm kein Dokument bekannt, dass Po- len, Ungarn und die baltischen Staaten nicht der EU oder der NATO hätten beitreten dürfen. Die Beziehungen seien verfahren. In Russland müsse es zu politischen und ökonomischen Reformen kommen. Ob das mit Wladimir Putin möglich sei, schien Rühe zu bezweifeln. Es gibt in Deutschland wohl nur eine Hand- voll Politiker, die so profund wie er und aus erster Hand Auskunft geben können über die Sicherheitslage in der Welt. Und auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Bundesministers der Verteidigung über- nahm Volker Rühe heikle Missionen und wichtige Aufgaben. Gerhard Schröder schick- te ihn zu stundenlangen Kamingesprächen mit Putin, der Deutsche Bundestag bat ihn gerade erst, eine Bundestagskommission zu einem der wohl brisantesten Themen der deutschen Sicherheitspolitik zu leiten, der Lockerung des Parlamentsvorbehalts bei GCSC-Vorstandsvorsitzender Klaus Striebich und Regionalbotschafter Kersten Rosenau mit Ehrengast Volker Rühe.

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