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GCM-3-2015

GCM 3 / 2015   GERMAN COUNCIL . vor ort Er zeigte aber damit noch etwas: Moderne In- ternet-Technik und stationärer Handel haben viele Berührungspunkte. Klaus Striebich, Vorstandvorsitzender des GCSC, sprach diesbezüglich von einer »Kanal-Egal- Strategie«. Zukünftig gebe es ohnehin keine reinen Online-Händler mehr. Und das Wichtigs- te sei, dass der Kunde wieder im Mittelpunkt stehe. Ob er den Online-Shop, das Ladenge- schäft oder mit Click-and-Collect eine Mischung aus beidem will, sei zunächst nebensächlich. Entscheidend sei die Marke. Das betonte Prof. Dr. Marc Oliver Opresnik. Er sprach davon, dass eine Marke vor allem Werte und Emotio- nen transportieren müsse. Das sei auch der Erfolg von Unternehmen wie Starbucks, die weniger Kaffee, als vielmehr ein bestimmtes Lebensgefühl transportieren. Als ein Instru- ment, das im heutigen Marketing-Werkzeug- kasten nicht fehlen darf, nannte er die diver- sen Social-Media-Kanäle. Es komme auf den Dialog mit den Kunden an. Ein Beispiel, so Opresnik: Die Kampagne der Techniker Kran- kenkasse (TK) mit dem berühmten Youtuber LeFloid, der kürzlich erst die Bundeskanzlerin interviewen durfte. Zusammen mit ihm drehte die TK kurze Clips und diskutierte mit jungen Menschen auf dem Videoportal von Google. Um den Vertrieb ging es dabei nicht, nur um den Aufbau der eigenen Marke. Dass starke Marken Wettbewerbsvorteile ver- sprechen, das sagte auch Nina Oswald. Sie ist Managing Director Germany bei der Bera- tungsfirma Interbrand. Die Marke eines Un- ternehmens versteht sie dabei als ein »Ge- samterlebnis«, das weit über das Logo hin- ausgeht. Beispiele seien der Energydrink- Hersteller Red Bull oder der Fußballweltver- band Fifa. Es geht darum, dass Marken dem Kunden eine Geschichte erzählen. Übertragen auf Shopping Center bedeutet das, eine Erlebniswelt für die Kunden zu schaffen. Im Geschäft träfe der Kunde nicht mehr die »ul- timative Kaufentscheidung.« Es gehe darum, die »Verbindung von Online- und Offline-Erleb- nissen zu schaffen«, sagte Nina Oswald. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass »Marken ein Zuhause haben.« Es geht ein Stück zurück zur physischen Welt: »Wir sehen, dass es einen gegenläufigen Trend zu Online gibt«, so Os- wald. Apple gehört hier schon längst zu den Beispiel-Unternehmen, die verstanden haben, dass der Kunde den Komfort von Online schätzt und gleichzeitig das Erlebnis des Geschäfts ha- ben möchte. rem Handel. »Vieles ist auf dem richtigen Weg, aber wir stehen in der Umsetzung noch ziem- lich am Anfang.« Sebastian Bayer von der Dro- geriemarktkette dm, Christian Moritz von der Firma Ludwig Görtz und Matthias Klein CEO von Orsay schilderten, wie ihre Unternehmen mit dieser Aufgabenstellung umgehen und diskutierten dies auch anschließend mit dem Publikum. Auch Uwe Seidel, Geschäftsführer von der Unternehmens- und Kommunalberatung Dr. Lademann & Partner, sieht hier Aufgaben für die Branche: »Nach unserem Eindruck verän- dert sich die Shopping-Center-Landschaft sehr stark.« Der Kunde vergleicht mit dem Smartphone Preise, will Wohlfühl-Atmosphä- re und Events. »Es geht immer um den Wow-Effekt«, sagte Johan Bergenthal, Head of Leasing bei Corio Deutschland. Starke Marken und mutige Kon- zepte können das bewerkstelligen. Der Schlüssel sei Innovation, wie der Leiter Vermietung bei Sonae Sierra, Dirk von der Ahé, feststellte. Das bedeutet, dass der Han- del flexibel auf sich verändernde Wünsche Wie eine Partnerschaft zwischen Online und Stationär aussehen kann, das erklärte Dr. Oli- ver Breiden. Er ist Head of Program Office bei der Metro Properties Holding GmbH in Düssel- dorf. Zusammen mit den Partnern Ebay und PayPal startete die Metro Group ein Testlabor für den Einzelhandel. Drei Monate lang, von Ende Oktober 2014 bis Mitte Januar 2015, lief das Pilotprojekt »The Inspiration Store« im Ein- kaufszentrum Weserpark in Bremen. Es ging dabei darum auszuloten, wie ein konsequen- tes Omnichannel-Konzept bei den Kunden an- kommt. Alle zwei Wochen wechselte das Sorti- ment von rund 400 Artikeln im Geschäft. Der Clou waren aber nicht die Produkte. Der Kunde hatte die Wahl, ob er unter ande- rem im Geschäft, via Smartphone oder über di- gitale Displays vor oder im Laden einkaufen möchte. Käufe konnten zudem direkt über PayPal bezahlt werden. Laut Oliver Breiden kam dieser Online-Offline-Mix bei den Kunden gut an. So könnte der stationäre Handel der Zukunft aussehen. Auch das Forum Leasing von Markus Trojansky, Geschäftsführer dm, beschäftigte sich mit dem Spagat von Multichannel-Retail und stationä- Klaus Striebich (GCSC) Sebastian Beyer (dm) Dr. Silvia Danne (Danne Medien & Marketing) Dr. Martina Kühne (GDI)

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