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GCM-3-2015

GCM 3 / 2015   GERMAN COUNCIL . vision zu Hause oder sogar an Ort und Stelle über das Internet zu bestellen. Umgekehrt muss der stati- onäre Handel das Internet mehr in seine Kon- zepte integrieren. Jung erklärte: »Es geht nicht mehr um multi, sondern um omni.« Auch Mikunda sieht keine Bedrohung im On- line-Geschäft, sondern empfiehlt die Entwick- lungen im Online-Bereich als Chance zu nut- zen, das Ladenkonzept zu überdenken. »Der Point-of-Sale muss sich stark machen, und das Internet bietet dafür die beste Inspiration.« nur aufgrund der Faktoren des stationären Han- dels für einen Online-Kauf. Die Vorträge der Speaker deuteten glaubhaft an, dass die Zukunft des erfolgreichen und in- novativen Einzelhandels sehr wohl auch in der Hand des Visual Merchandisings liegt. Der Austausch mit den Teilnehmern in der Diskus- sionsrunde warf aber auch die Frage auf, wie das klassische Visual Merchandising auch in Sachen Kosten bei diesem Fluss an Innovatio- nen aufgefangen werden kann. Madeleine Wellern, Teilnehmerin der Vision 2015 und Leiterin des Visual Merchandisings bei Loden- frey in München, warf in die Runde, dass für große Konzepte und maßgebliche Umstellun- gen in kleinen und auch großen Unterneh- men meist kein Budget freigegeben wird. Vie- le nickten zustimmend. Auch andere Teilnehmer, besonders aus dem Bereich der freien Beratung von Einzelhan- delsgeschäften, ließen die Vermutung laut werden, dass gerade dieser Bereich recht stiefmütterlich behandelt wird. Ein Umden- ken muss also auch in höherer Instanz statt- finden, denn nur so lassen sich spannende Konzepte auch umsetzen. Konzepte, über die auch Gérald Grare, Stephan Jung und Dr. Christian Mikunda auf der Vision 2015 refe- rierten und die von allen Teilnehmern mit En- thusiasmus aufgenommen wurden. Die Hoffnung ist da, dass auch der Einzelhan- del in Deutschland bald versteht, welche Be- deutung innovative Präsentations-Konzepte auf das Image und den Umsatz haben und dass es sich durchaus lohnt, in die Kompetenz der Visual-Merchandising-Abteilungen zu vertrau- en. Denn an Kreativität und Visionen mangelt es dort sicher nicht. Ein Beitrag von Franziska Deus, aktuelle Gewinnerin des GCSC-Journalisten- Stipendiums Er zeigte Beispiele auf, in denen Onlinekonzep- te von klassischem Visual Merchandising profi- tiert haben und forderte die Zuhörer auf, mutig zu sein und sich nicht einschüchtern zu lassen. Vielleicht erleichtert auch Grares Beispiel aus Ja- pan die Sichtweise auf den Online-Handel. Er er- klärte, dass besonders das stationäre Geschäft die Macht hat, Kaufbedürfnisse zu erschaffen – egal, ob online oder nicht. In Japan lassen sich viele Kunden vom Stil und der Aura des Shops, der Verpackung und auch durch den Look der Verkäufer beeinflussen und entscheiden sich Dr. Christian Mikunda »Eine Vision ist so etwas wie ein TomTom fürs Leben.« Hermann Scherer (*1964), Speaker und Business Experte Dr. Christian Mikunda stellte sein faszinieren- des System hinter den sieben Hochgefühlen »Glory«, »Joy«, »Power«, »Bravour«, »Desi- re«, »Intensity« und »Chill« vor und erläuterte damit, was die was die Konsumenten wirklich erleben wollen: »Glory«, das ist das Hochgefühl der Erhaben- heit, dem wir uns bewusst hingeben. Ein Anti- Angst Gefühl, wie wenn wir einen Tempel oder eine Kirche betreten. Der Konsument muss durch die entsprechende Inszenierung dazu bewegt werden sich bewusst hinzugeben. Eine Form des Hochmuts. »Desire« ist das Hochgefühl des Begehrens, der Gier nach Produkten, die spannend insze- niert werden. Produkte müssen aus der Masse gehoben und uns entgegengehalten werden. Dazu muss die Ware durch Visual Merchandi- sing dramatisiert werden. »Joy« nennt er das Hochgefühl der Freude. Diese ist am POS äußerst wichtig. Eine Art Freu- dentaumel entsteht, der eine hohe Dopamin- ausschüttung garantiert. Das gelingt oft durch »try-before-you-buy-products«. »Power« kommt von Zorn. Diese Kraftstärke kann auch indirekt erlebt werden. Wir haben das Vermögen uns in Powersymbole einzufühlen. »Bravour« ist die Faszination durch eine Meis- terleistung des Herstellers, die den Kunden be- geistert. Ein Bravour-Produkt nennt sich so, weil es innovative Produkteigenschaften be- sitzt oder einmalige Bewunderung hervorruft. »Intensity« kommt von Wollust. Visuelle Insze- nierungen werden spürbar gemacht. Für Ver- zückung sorgen Kontraste wie neu und alt oder unerwartete sowie irritierende Elemente. »Chill« ist das Hochgefühl der Entlastung. Der Druck auf die Menschen ist hoch geworden in der heutigen Zeit, so versucht man die Men- schen am POS, mit Ruhepunkten wie Grün- pflanzen, Holzwänden oder unbehandelten Flächen zu entspannen und zum Verweilen einzuladen.

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