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GCM-3-2015

  GCM 3 / 2015 GERMAN COUNCIL . inhalt vision 04 Vision GCSC: Leidenschaft für Handel und Immobilien 08 »Ohne Digitalstrategie haben Großunternehmen keine Zukunft« 10 Vision Computertechnik: Keiner ist so klug wie Watson 12 Vision oder Chimäre? Triumph oder Bumerang? 16 Vision und Wirklichkeit: Fünf Thesen zur praktischen Arbeit 18 Pionierin und »Grande Dame« der Marktforschung 24 Vision Fastfood: Eine Evolution in Richtung Wertigkeit 28 Kommentar: Der Visionär hat’s schwer 30 Vision Gesellschaft: Eine Holografie in 3-D 32 Vision Gesundheit: Lebenscomeback in 200 Jahren? insight 33 GCSC-Congress 2015: Programm und Anmeldung 40 GCSC stellt sich vor   GCM 3 / 2015 GCM 3 / 2015   GERMAN COUNCIL . VIsIONGERMAN COUNCIL . VIsION »Die Differenz zwischen einem Traum und einer Vision ist der Mut zu handeln.« Beginnt nicht im Grunde jede Unternehmung  oder jedes Tun mit einem Traum? Die Wissenschaft erklärt hierzu: In der Wirt- schaft, in Unternehmen beschäftigt man sich  mit strategien, Visionen und Missionen, um  künftiges, erfolgreiches Handeln zu gewähr- leisten. Daraus werden Maßnahmen abgelei- tet,  um  langfristig  am  Markt  bestehen  zu  können. Visionen dienen dazu, eine hohe Identifikati- on herzustellen, z.B. der Mitarbeiter zur Ge- schäftsidee,  den  herzustellenden  Produkten  oder Dienstleistungen.  In der Unternehmensführung beschreibt die  Vision  den  idealen  Zustand  in  der  Zukunft  und den Weg dahin. geben. Die damaligen Ideengeber – nennen wir  sie ruhig Visionäre – hatten ein gemeinsames  Ziel  vor  Augen.  Die  erste  Maßnahme  war  es,  den GCsC zu gründen, ihn schlichtweg ins Le- ben zu rufen. Gemeinsame Ziele, Ideen und Ge- danken haben die Visionäre geleitet. Über das heutige Leitbild des GCsC haben wir  an dieser stelle schon berichtet. Es passt aber  gut, sich nochmals die Vision und Mission, wie  sie im Vorstand und Beirat diskutiert und ver- abschiedet wurde, in Erinnerung zu rufen: Unsere Vision: Leidenschaft  für  Handel  und  Immobilien Unsere Mission: Wir verstehen uns als Motor  und  Impulsgeber  für  die  Interessen  und  die  Zukunft  der  Menschen  und  Unternehmen  in  der Handelsimmobilienbranche. Für unsere Mitglieder stellen wir ein wertvol- les  nationales  und  internationales  Netzwerk  zum Erfolgs- und Wissensaustausch bereit. Wir repräsentieren eine große Bandbreite an  national  und  international  arbeitenden  Un- ternehmen. Wo stehen wir heute? Ziehen  wir  vor  diesem  Hintergrund  Bilanz.  Über die vielen Jahre des erfolgreichen Wir- kens des GCsC hinweg sind über die Grenzen  Deutschlands hinaus respektierte, anerkannte  Angebote und Möglichkeiten für unsere Mit- glieder geschaffen worden, die auch intensiv  von unseren Mitgliedern genutzt werden. Unsere  »Produkte«,  wie  die  GCsC-Bibliothek  an der Uni Leipzig, die verschiedenen Fachfo- ren, die Regional und International Tours und  Treffen,  die  vielen  stipendien,  das  NextGen- Programm  oder  auch  der  Neujahrsempfang,  das  Deutsche  shopping  Center  Forum  –  zu- sammen mit dem EHI – und nicht zuletzt der  Vision GCsC: LeiDensChafT für hanDeL unD iMMobiLien Gedanken des Vorstandsvorsitzenden Klaus striebich zur Zukunft des Verbandes   und zur Handelsimmobilien- und shopping-Center-Branche GCsC-Congress  als  der  Treffpunkt  und  das  Highlight  der  gesamten  Branche  haben  sich  um die Anerkennung unserer »Kunden«, un- serer Mitglieder verdient gemacht. Neue Wege der Kommunikation durch die so- zialen  Medien  oder  elektronische  Buchungs- systeme für die Veranstaltungen haben zeitge- mäß die Technik einziehen lassen. Mit  der  Anerkennung  aller  GCsC  Mitglieder als Mitgliedsstatus beim  ICsC,  dem  Internationalen  shop- ping-Center-Council,  konnten  wir  unserer  immer  angestrebten  Inter- nationalität  Nachdruck  verleihen  und  waren  damit  sogar  weltweit  Vorreiter. Dem Blick über die Gren- zen sind eben keine Grenzen mehr gesetzt.  Auf unserem Weg in eine erfolgreiche Zukunft  haben  wir  schon  einiges  erreichen  können.  Mit der Momentaufnahme könnte man zufrie- den  sein,  aber  was  mag  noch  alles  möglich  sein und auch kommen müssen? Was bringt die Zukunft? Unsere Branche steht vor großen Änderungen  und Herausforderungen. Nicht nur der techni- sche  Wandel  und  die  daraus  resultierenden  notwendigen  Geschwindigkeiten  zur  Anpas- sung,  auch  politische,  gesellschaftliche  oder  finanzmarkttechnische  Faktoren  nehmen  spürbar  Einfluss  auf  die  Branche  bei  der  Ge- staltung unserer der Zukunft. Die Mission definiert den Zweck und Auftrag  eines Unternehmens und zielt darauf ab, sich  nach  den  Kundenbedürfnissen  auszurichten.  sowohl  aus  einer  Unternehmensvision  als  auch der Mission leiten sich Ziele ab, die sich  in  konkrete  Maßnahmen  umsetzen  lassen  müssen.  Dazu  gehören  z.B.  die  Entwicklung  neuer  Produkte,  die  Einführung  neuer  Tech- nologien oder die Reorganisation von beste- henden strukturen und Abläufen – soweit zur  Managementtheorie. Gilt diese reine Lehre auch für non-profit-Or- ganisationen,  Verbände,  wie  den  German  Council of shopping Centers e.V. (GCsC)? Und  wie lässt sie sich dann umsetzen? Der GCsC entstand aus einer Idee, der gesam- ten Branche »ein Gesicht zu geben«, Interessen  und Themen zu bündeln, Innovationen zu för- dern und der damals noch recht jungen Bran- che die Chance auf eine positive Entwicklung zu  ›Neue Ideen und Innovationen könnten sich zu Treibern oder Augenöffnern der Branche entwickeln.‹ Klaus Striebich Neue Ideen und Innovationen könnten sich zu  Treibern  oder  »Augenöffnern«  der  Branche  entwickeln. Einzelne  neue  GCsC  Fachforen  können  dann  die  Weiterentwicklungsnotwendigkeiten  un- serer Mitglieder befriedigen. Mit den zuletzt  ins  Leben  gerufenen  Foren  für  »Projektent- wicklung« oder auch »Retail« haben  wir  die  ersten  schritte  dafür  unter- nommen. Ich  könnte  mir  vorstellen,  dass  ein  noch intensiverer Fokus auf den Konsu- menten und sein Verhalten oder auch  die Anforderungen des Kapitalmarktes  neue,  interessante  Themenfelder  für  den GCsC darstellen könnten. Die Ausbildung und Förderung unseres Nach- wuchses  und  Weiterbildungsmöglichkeiten  werden intensiviert und die Zusammenarbeit  mit Universitäten und ähnlichen Institutionen Klaus Striebich ©KDBusch ©fotolia.com   GCM 3 / 2015 GCM 3 / 2015   GERMAN COUNCIL . vIsIONGERMAN COUNCIL . vIsION Obwohl sie keinen Meter sechzig misst, gilt sie für viele – besonders für die Vertreter des Einzelhandels und der Immobilienwirt- schaft – als »Grande Dame« der deutschen Marktforschung: die Hamburgerin Elisabeth Lange. Als sie das German Council Magazin zum Exklusiv-Interview einlud, geschah dies nicht ohne Grund, sondern exakt 45 Jahre nach Gründung ihres über mehrere Jahr- zehnte sehr erfolgreichen Instituts PRISMA, das nach ihrem Ruhestand in die GFK inte- griert wurde. Chefredakteur Thorsten Mül- ler und Magazin-Verleger Ingmar Behrens sprachen mit der heute 77-jährigen Re- search-Pionierin, die auch acht Jahre lang den German Council führte, in der VIP-Lou- nge des Hamburger Sky-Restaurants »Clouds« über Anfang, Entwicklung und Zukunft nicht nur in der Marktforschung, sondern auch im Einzelhandel. Sie sind viel in der Welt herumgekommen, ha- ben aber immer in Hamburg gewohnt. Warum ist das so und wo ist hier Ihr Lieblingsort oder -platz?  Elisabeth Lange:  Ich liebe Hamburg, weil die  stadt  so  unglaublich  vielfältig  und  immer  im  Wandel ist. In jeder Jahreszeit hat sie ihre ganz  besonderen Reize, und ich schaue mir von Zeit  zu Zeit auch immer wieder einen stadtteil ganz  gezielt an – auch einen nicht so allgemein prä- ferierten und stelle dabei immer fest, wie le- bendig  Hamburg  doch  ist.  Deshalb  kam  und  komme ich bis heute nach längeren Reisen im- mer wieder sehr gerne hierher zurück. Als Sie angefangen haben sich mit Marktfor- schung zu beschäftigen, stand diese auf eini- gen Feldern, insbesondere in der Handelsfor- schung, noch relativ am Anfang. Wie kam es überhaupt dazu? Wollten Sie beruflich ganz gezielt forschen?  Elisabeth Lange:   Es war das Jahr 1961, im No- vember. Ich hatte mein studium fast beendet  und  dachte,  was  machst  du  denn  jetzt.  Und  dann ergab es sich, dass der Otto-versand für  auch  sehr  entscheidungsfreudig  war.  In  der  heutigen  Zeit  würde  ich  mit  Letzterem  wahr- scheinlich einige Probleme bekommen. Heute  müssen  die  jungen  Leute  in  den  Konzernen  sehr  darauf  achten,  in  ihrem  Planquadrat  zu  bleiben  und  haben  es  deshalb  auch  sehr  schwer, in besonderer Weise auf sich aufmerk- sam zu machen.  Nach zehn Jahren beim Otto-Versand wollten Sie dann aber eigene Wege gehen. Warum?  Elisabeth Lange:  Bei Otto nannten wir die Zu- sammenkünfte der über zehn Jahre im Unter- nehmen befindlichen Mitarbeiter flapsig »Mu- mientreffen« Eine Mumie wollte ich natürlich  noch nicht sein. Aber spaß beiseite – ich hatte  damals  schon  viel  mit  Instituten  zu  tun,  gab  die eine oder andere Umfrage in Auftrag und  wurde schließlich von einem Institutschef ge- fragt, ob eine selbständige Institutsarbeit, die  für ihn die »Freiheit des Lebens« verkörpere,  nicht die bessere Alternative für mich sei. Aber Herr Otto wollte Sie doch sicher nicht so einfach gehen lassen?  Elisabeth  Lange:   Nein,  er  bot  mir  sogar  Ge- haltsverdoppelung  an,  aber  am  Ende  ließ  er  mich als inzwischen Leiterin der standortent- wicklung  sehr  wohlwollend  gehen.  Auch  in  der Hoffnung, dass ich vielleicht schon bald zu- rückkommen  würde,  weshalb  er  auch  meine  stelle erst einmal nicht wieder besetzte. Ohne  sein Goodwill und ohne die Möglichkeit, mir in  relativ kurzer Zeit in den Jahren im Otto ver- sand einen so großen Erfahrungsschatz aufge- baut zu haben, hätten meine zukünftigen Un- ternehmeraktivitäten sicher nicht funktioniert. Den ersten Auftrag für Ihr eigenes Unterneh- men haben Sie dann aber auch noch von Otto mitgebracht?  Elisabeth Lange:  Ich hatte schon ein bisschen   vorgearbeitet  und  einen  Auftrag  von  der  sF  Bau  für  das  CCB  in  Hamburg-Bergedorf  noch  kurz  vor  meinem  Ausscheiden  bereits  in  der  Tasche.  PIONIERIN UND »GRANDE DAME« DER MARKTFORSCHUNG Lebenswerk-Interview mit der Hamburger »PRIsMA«-Gründerin und ehemaligen  GCsC-vorsitzenden Elisabeth Lange mehrere Positionen Personal suchte. Fast hätte  ich mich schon für den zentralen schuheinkauf  entschieden,  doch  dann  beschloss  ich  als   volkswirtin in die kleine – weil noch sehr neue  –  volkswirtschaftliche  Abteilung  zu  gehen.   Eine stabsstelle zwar, aber eine, die unterneh- mensstrategisch noch nicht gefestigt war. Der  sehr dynamische Herr Otto hatte ständig neue  Ideen, konnte sich aber manches auch schnell  wieder anders überlegen.  Was waren da Ihre ersten Aufgaben?  Elisabeth Lange:  Mit volkswirtschaft hatte das  erst mal wenig bis gar nichts zu tun. Ich ver- glich  Kataloge.  Bauer,  Neckermann,  Quelle,  schwab  –  konkret  gesagt  die  Anfangs-  und  Endpreislagen  in  einigen  wichtigen  sorti- mentsbereichen.  Nicht  gerade  eine  Traumtä- tigkeit,  aber  man  bekam  doch  einen  interes- santen Einblick in die jeweilige Unternehmens- politik.  Durch  die  große  Unternehmensdyna- mik des Otto versandes änderten sich die An- forderungen  an  mich  ständig,  manchmal  wusste ich morgens noch nicht, was am Tage  auf  mich  zukam.  Irgendwann  kümmerte  ich  mich um Autowaschanlagen, dann um stand- orte für Otto-Agenturen und andere Handels- aktivitäten,  später  waren  dann  auch  die  Wa- renhäuser im Fokus, und so wurde mir immer  mehr  die  vielfalt  von  Handel  und  Dienstleis- tung vertraut. Eigentlich aber war mein Weg in  die Marktforschung ein reines Zufallsprodukt. Wie würden Sie denn Ihre damalige Arbeits- weise beschreiben? Worin lagen Ihre besonde- ren Talente?  Elisabeth  Lange:   Mir  lag  das  Recherchieren,  aber  auch  das  adäquate  Aufarbeiten  von  Da- ten.  Gerade  das  war  auch  dem  Unternehmer  sehr  wichtig.  Dr.  Werner  Otto  sprach  immer  von der Bedeutung des richtigen vorsortierens  und vor allem dem entsprechenden Aussortie- ren.  Keinesfalls  durfte  man  im  Material  ersti- cken und im Daten- und Informationswust un- tergehen. Ich glaube, dass ich schon immer Zu- sammenhänge  schnell  erfassen  konnte  und  vision 18  Pionierin und »Grande Dame« der Marktforschung german council 01 Vorwort 4  Vision GCSC: Leidenschaft für Handel und Immobilien impressum herausgeber German Council of Shopping Centers e. V. Bahnhofstraße 29 D-71638 Ludwigsburg Telefon 07141.38 80 83 Telefax 07141.38 80 84 office@gcsc.de www.gcsc.de beauftragter des herausgebers Rüdiger Pleus chefredaktion Thorsten Müller (v.i.S.d.P.) redaktionsteam dieser ausgabe Franziska Deus, Jürgen Hainke, Dagmar Hotze, David Huth, Christina Kröger, Dr. Ruth Vierbuchen, Rahel Willhardt bezug Mitgliederzeitschrift für Mitglieder des GCSC e. V. auflage 13.000 Covermotiv pandawild – fotolia.com verlag / anzeigen GCM-Verlag c/o Behrens und Behrens GmbH Geschäftsführer und Verleger: Ingmar Behrens Dorfstraße 64 24107 Kiel-Ottendorf Telefon 0431.66 111 88 11 Telefax: 0431.66 111 88 88 www.behrensundbehrens.de druck Kunst- und Werbedruck, Bad Oeynhausen Das German Council Magazin ba­siert auf In­for­mationen, die wir als zuverlässig ansehen, eine Haftung kann nicht übernommen werden. Na­ment­lich gekennzeichnete Bei­träge müssen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln. Die Redaktion behält sich die Kürzung eingesandter Ma­nus­kripte vor. Er­füll­ungs­ort und Ge­richts­stand ist Hamburg. Nach­­druck oder sonstige Repro­duktion (auch auszugsweise) nur mit Geneh­mi­gung des Heraus­gebers. erscheinungsdatum dieser ausgabe: Juli 2015 das nchste german council magazin erscheint im oktober 2015. Mediadaten und weitere Informationen finden Sie unter www.gcsc-magazin.de. Telefon 07141.388083 Telefax 07141.388084 Telefon 0431.661118811 Telefax: 0431.661118888

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