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GCM 2-2017

GERMAN COUNCIL . POLITISCHE ARBEIT PoSItIoNSPAPIEr DES GCSC UND ZIA ZUr ZUKUNFt DES HANDELS IN DEr StADt Gemeinsam wollen die beiden Spitzenverbände durch einen intensiven Diskurs, die Rahmenbedin- gungen des Handels in Städten zukunftsfähig gestalten und formulieren Forderungen an die Politik Unser Anspruch Unsere positionen zur Zukunft des handels in der Stadt Der sichtbare demographische Wandel und der beständig wachsende Anteil des Online-Handels sorgen für Frequenzverluste im stationären Ein- zelhandel. In deren Folge haben die Händler vor Ort spürbare und wachsende Umsatzverluste zu verzeichnen. Ein zukunftsfähiger Einzelhändler muss Om- nichannelhandel beherrschen. Seine stationä- re Handelsfläche muss er daher so managen und betreiben können, dass die Verschnei- dung der Vertriebswege reibungslos funktio- niert und er dem Kunden alle Möglichkeiten zum Erwerb seiner Waren (online und offline) bieten kann. Dazu ist es notwendig, seine be- stehende stationäre Fläche den digitalen An- forderungen anzupassen. Gemeinsam wollen wir durch einen intensiven Diskurs, die Rah- menbedingungen des Handels in Städten zu- kunftsfähig gestalten, um so einen wichtigen Beitrag zur Stärkung, Förderung und dem Er- halt lebendiger Innenstädte und sonstiger Handelsstandorte zu leisten. Unser Selbstverstndnis • Der Marktplatz ist der Ursprung der Stadt. Moderne Handelscentren und Stadträume bieten die Plattform für Kommunikation und gesellschaftlichen Diskurs. • Erfolgreicher Handel stärkt die Stadt und ist entscheidend für die nachhaltige Lebensqua- lität der Menschen. • Shopping Center, Fachmarktzentren und an- dere große Handelsimmobilien sind Teil unse- rer modernen Städte und schaffen Raum für abwechslungsreichen, lebendigen Handel, sie gehören heute zu den beständigen Markt- plätzen. • Der Handel in den Städten ist einer der wich- tigsten Säulen unserer Volkswirtschaft und bietet den Menschen in verschiedenen For- maten viele qualifizierte Arbeitsplätze.  GCM 2 / 2017 Grundstzliches planungsrecht Die Geschichte des Handels in Städten ist ur- sächlich mit den sich stetig veränderten Wün- schen und Bedürfnissen der Menschen ver- bunden. Die deutsche Shopping Center- und Handelsimmobilienbranche ist ein sichtbares Ergebnis eines ständigen Entwicklungsprozes- ses im Wettbewerb der Vielfalt des Handels. Ein hohes Maß an gesellschaftlicher und ge- setzlicher Regulierung hat die Entwicklung bis heute begleitet und geprägt. Um zukunftsfähi- ge und gute Handelsflächen in unseren Städ- ten zu erhalten und zu schaffen, bedarf es ins- besondere vor dem Hintergrund der Digitali- sierung, der Unterstützung des Handels, um besonders den kommenden Anforderungen des internationalen Wettbewerbs standhalten zu können. Dies umfasst nicht nur die Verbes- serung der digitalen Kompetenz und den Auf- bau einer leistungsfähigen digitalen Infrastruk- tur. Der Handel reagiert auch mit hohen Inves- titionen in das Einkaufserlebnis, um den Kun- den einen stationären Mehrwert zu bieten. Hieraus entstehen auch städtebaulich gewoll- te Synergien bezüglich der Attraktivität und At- mosphäre der Innenstädte, der Stadtteilzent- ren und verkehrsgünstiger Handelsstandorte. Innenstadtentwicklung Eine lebendige Innenstadt ist die Basis für eine gesunde und gesellschaftlich multifunktiona- le Stadt. Zur Stärkung der Innenstadt sollten Kommunen und Städte mit bestehenden und neuen Förderprogrammen unterstützt wer- den, um durch eigenes Engagement den sta- tionären Innenstadthandel auf dem Weg zum Omnichannelhandel aktiv zu begleiten. Mit der Digitalisierung werden Fragen der städte- baulichen Gestaltung sowie Baukultur zu ent- scheidenden Wettbewerbsfaktoren in der Gunst um den Kunden. Der Neubau, das Refurbishment oder die Er- weiterung einer Handelsimmobilie ist ein mehrjähriger, komplexer und sehr aufwendi- ger Prozess. Besonders das Refurbishment von älteren Shopping Centern und anderen Handelsimmobilien stellt eine wachsende Herausforderung für die Immobilienwirt- schaft und insbesondere den Eigentümern von Einzelhandelsflächen in den Innenstäd- ten dar. Eine attraktive und zeitgemäße Han- delslandschaft in Innenstädten ist aber von existenzieller Bedeutung für jede Stadt. Die Schnelligkeit der Planungs- und Geneh- migungsprozesses durch die beteiligten Be- hörden und Institutionen muss vor diesem Hintergrund deutlich ansteigen, um einen marktgerechten und zukunftsfähigen statio- nären Omnichannelhandel in den Städten realisieren zu können. Faire Wettbewerbsbedingungen für den stati- onären Einzelhandel kann das Planungs-, Bau- und Genehmigungsrecht schaffen, wenn es bestehende regulative Einschränkungen und die damit einhergehenden Auswirkungen in Städten erkennt und dies bei raumordneri- schen Vorgaben überregional und regional berücksichtigt sowie Einzelfall bezogene, kommunale Entscheidungsfreiräume stärkt. Dazu müssen die Bestimmungen der Muster- bauordnung in Hinblick auf ihre Aktualität und Sinnhaftigkeit überprüft werden. Eine kritische und konstruktive Überprü- fung der gesetzlichen Regulierungen zu- gunsten einer zeitgemäßen und sinnvollen Vereinfachung der städtischen Handelspla- nung (insbesondere der Innenstadt-Pla- nung) ist nun ebenso die zentrale Aufgabe aller Beteiligten.

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