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GCM 2-2017

von Assetmanagern. Wenn diese in der Ver- mietung keine guten Ergebnisse erzielen, wer- den sie ihre Immobilien nicht mit Leben füllen können und dann auch keinen ökonomischen Erfolg haben. Diese Aufgabe hat eine dauer- haft so hohe Bedeutung, dass hier eigentlich gar nicht genug weitergebildet werden kann. Herr Kedzierski, mehr als 60 Prozent der be- fragten Unternehmen wollen in den nächsten Jahren wachsen. Spiegelt das auch Ihre aktuel- len Erfahrungen auf dem Job-Markt wieder? Szymon Kedzierski: Ja, absolut. Unsere Auf- tragslage ist erfreulich hoch. Offenbar will kein Unternehmen bei Personalthemen spät dran sein. Das gilt auch speziell für die Immobilien- branche. Sie ist gerade in Deutschland sehr ge- fragt, weil der Markt gute Perspektiven bietet. Vor diesem Hintergrund gibt es hierzulande ei- nige neue interessante Player und demzufolge mehr Entwicklungsmöglichkeiten. Und solan- ge die Märkte mitspielen, möchte natürlich auch jedes Unternehmen weiter wachsen. Vermietung, Asset Management und Marke- ting sind die Bereiche mit dem höchsten Perso- nalbedarf. Kann man hier schon von einem Fachkräftemangel sprechen? Szymon Kedzierski: Noch nicht wirklich. Es ist sehr schwierig, festzulegen, ab wann genau ein Mangel vorliegt. Man sollte den Personal- vermittlern schon ein bisschen Zeit lassen, um nachlegen zu können. Hier geht es viel um Be- obachten, Abwägen und Einschätzen. Aber klar, wenn der Personalmarkt keine qualifizier- ten Leute anbietet, kann es irgendwann für die Unternehmen eng werden. Herr Austrup, die Angebote des GCSC sind für die Mitglieder die wesentlichen Teile der au- ßerbetrieblichen Fortbildung. Sehen Sie Be- darf, das Angebot auszubauen? Stephan Austrup: Das Ergebnis ist zunächst einmal sehr positiv und bestätigt, dass wir auch in Kooperation mit der IREBS ein Gros der Branchenanforderungen erfüllen. Mit den Kon- ferenzen bieten wir die Plattformen, um die Trends der Branche zu diskutieren und das Netzwerk auszubauen bzw. zu festigen. In den Foren sind die Experten unter sich und tau- schen sich offen, konstruktiv und teilweise auch kontrovers über aktuelle Themen der Branche aus. Die detaillierte Analyse der Ergeb- nisse zeigt aber auch, dass wir gut daran tun, einige Angebotssegmente zu optimieren und gegebenenfalls neue Angebote zu schaffen. Herr Prof. Just, mit einem »sehr gut« für das IREBS Intensivstudium Handelsimmobilien kön- GERMAN COUNCIL . INSIGHT nen Sie sicher zufrieden sein? Sehen Sie den- noch aktuelle Herausforderungen und ggf. An- passungsbedarf für den Studiengang? Prof. Dr. Tobias Just: Auf den ersten Blick sind wir natürlich zufrieden, weil sich über eine so gute Beurteilung nicht nur die Studierenden, sondern auch die Professoren freuen. Anderer- seits sind wir aber nie wirklich zufrieden. Wir fragen immer alles nach, zum Beispiel, ob unse- re Teilnehmer die Vorlesungen gut fanden, die Inhalte passten und ob sie aktuell genug wa- ren. Wir hatten eine sehr intensive Diskussion mit dem German Council, die sehr hilfreich mit Blick auf das Design des Studiums war; diese Diskussion führen wir jedes Jahr fort und wir sprechen auch mit den Dozenten. Dieser Drei- klang aus Feedbackschleifen – den haben wir jedes Jahr – und deswegen glauben wir daran, dass unser Studiengang den aktuellen Markt ganz gut abbilden kann, weil wir ihn eben nicht immer einfach ins nächste Jahr hineintragen, sondern immer wieder hinterfragen. Das spie- gelt sich natürlich auch in der Benotung der Teilnehmer wider sowie in der Umfrage, und si- cherlich sind wir darauf auch ein bisschen stolz. Inwieweit deckt sich die Nachfrage an qualifi- zierten Mitarbeitern von den Arbeitgebern mit den Anfragen an die Fortbildungsangebote der IREBS? Sind es die Mitarbeiter selbst oder mehr die Firmen, die bei Ihnen anfragen? Prof. Dr. Tobias Just: Sowohl als auch. Weiter- bildung hat immer zwei Facetten: Das eine ist die persönliche Qualifizierung. Davon hat der Mitarbeiter direkt etwas, weil es um seine Kar- riere geht. Aber sie hat auch immer etwas mit dem Erfolg des Unternehmens zu tun. Die Fir- men machen das ja nicht aus Jux und Dollerei, sondern weil sie weiter wachsen wollen. Und das schaffen sie im Dienstleistungsbereich nur, wenn sie gute Mitarbeiter haben. Deswegen kommen die Teilnehmer einerseits aus eigener Motivation zu uns, teilweise werden sie aber auch von Unternehmen geschickt. Für uns ist die Schnittmenge daraus der sogenannte Sweet Spot. Dann haben wir die beste aller Welten, weil dann sind die Studierenden motiviert, und wir haben auch gute Partner mit zufriedenen Unternehmen. Herr Hosang: Stellen auch Sie einen Engpass an qualifizierten Kandidaten bei Ihrer Suche nach neuen Mitarbeitern fest und wenn ja, in wel- chen Bereichen? Holger Hosang: Es gibt ein zweigeteiltes Bild. Auf der einen Seite bekommen wir sehr gute Absolventen von den Universitäten, wenn wir Analysten einstellen, die gerade den Berufsein- stieg erleben. Da hat es über Jahre hinweg ei- nen Qualitätszuwachs gegeben, und wir sind mit den Studienabgängern sehr glücklich und zufrieden. Wenn es aber darum geht, erfahrene Assetmanager mit dem besonderen Fokus auf Handelsimmobilien einzustellen, dann bedeu- tet das eine größere Herausforderung. Da ist der Markt hinsichtlich Anzahl und Qualifikation noch nicht so weit, um Stellen zügig nachbeset- zen zu können. So sind wir sehr froh darüber, dass die IREBS das Intensivstudium Handelsim- mobilien anbietet und hier Teilnehmer hat, die schon über einige Berufserfahrung verfügen, die dann gegebenenfalls bei den Unternehmen schnell einsteigen und Verantwortung über- nehmen können. Holger Hosang Szymon Kedzierski GCM 2 / 2017 

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