Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

GCM 1-2017

GERMAN COUNCIL . KALEIDOSKOP IN SACHEN DIGItALISIErUNG KÖNNEN wIr VoN AMErIKANISCHEN CENtErN NoCH VIEL LErNEN Interview mit Richard Gerritsen, Vertriebs-Chef Europa des US-Software-Unternehmens Yardi, das sich auf ganzheitliche IT-Lösungen für gewerbliche Immobilien fokussiert hat Das amerikanische Unternehmen Yardi hat sich auf Entwicklung, Vertrieb und Support von Software zur Immobilien-, Investitions- und objektverwaltung spezialisiert. Es hat weltweit mehr als 5000 Mitarbeiter (davon 900 in Europa), ist seit einiger Zeit auch in Deutsch- land vertreten und das stark wachsend. Das German Council Magazin sprach mit Europa- Chef richard Gerritsen über den Stand der Di- gitalisierung bei großen Handelsimmobilien im Unterschied zwischen den USA und Deutschland. Ganzheitliche integrierte Software, wie Ihr Un- ternehmen sie anbietet, ist erkennbar auf dem Vormarsch. Bei Entwicklern und Betreibern von Handelsimmobilien gibt es ja sehr unterschied- liche Bedürfnisse und Anforderungen, die bis vor wenigen Jahren eine Vielzahl von EDV-Pro- grammen erforderlich machten. Was sind Ihre Eindrücke und Erfahrungen? Richard GerriMsen: Deutschland steht noch sehr am Anfang eines Digitalisierungsprozes- ses, der zwar in Teilbereichen schon relativ fortgeschritten ist, aber sich vielfach aus- m o c a . i l o t o f – a v o k h s e p © 0 GCM 1 / 2017 schließlich auf der Ebene der IT-Abteilungen abspielt. Nur bei wenigen Konzernen haben die Vorstände erkannt, dass Technologie zur Chefsache erklärt werden muss. Digitalisie- rung sollte doch eigentlich überall ein we- sentlicher Bestandteil der Unternehmensstra- tegie sein, weil sie entscheidend dafür sein kann, ob die eigene Marktposition verbessert (zumindest aber gehalten) oder verschlech- tert wird. Jede Immobilienfirma ist doch im Grunde eine Datenfirma. reiche bedient. Nur so ist man in der Lage, an topaktuelle und verlässliche Managementin- formationen sowie Immobilienkennzahlen zu kommen, auf die Mitarbeiter quasi von überall zugreifen können. Unser Unternehmen, das ja weltweit tätig ist, entwickelt seine Software ausschließlich für den Immobilienbereich und hierzulande sogar nur für Gewerbeimmobili- en. Yardi wurde in den USA gegründet und dort ist die Digitalisierung gerade auch in der Shopping-Center-Welt schon sehr viel weiter. Was sind denn die Gründe, warum das bislang hierzulande so selten passiert? Richard GerriMsen: Einerseits scheuen noch immer zahlreiche Unternehmen den Aufwand einer großen Umstellung von vielen Einzelsys- tem hin zu einem ganzheitlichen Produkt. Na- türlich klappt so etwas auch nicht von jetzt auf gleich, sondern erfolgt meist in Etappen und mit Übergangslösungen. Aber ein Vor- stand muss erst einmal das Bewusstsein für die vielfältigen Möglichkeiten erlangen, die in einer internet- und cloudbasierten »Eine-für- alles-Lösung« liegt. Das geht nur mit einer in- tegrierten Datenbank, die alle Funktionsbe- Nennen Sie uns bitte ein paar Beispiele! Richard GerriMsen: In großen amerikanischen Shoppingmalls, aber auch in Dubai und Asien haben Center Manager alles, was sie an Daten über ihre Immobilie brauchen, auf ihrem Tab- let. Mit zwei, drei Clicks können sie die nicht nur abrufen, sondern zusätzlich durch die In- tegration von Lieferantenportalen auch noch Bestellvorgänge für z.B. Handwerker auslösen. Die Daten werden im Back-Office, in dem die Mietverträge erfasst werden und die Budge- tierung, Buchhaltung und Nebenkostenrech- nung durchgeführt wird, produziert. Die Auf- bereitung geschieht im »Easy-to-use«-Modus – selbsterklärend – wie das Nutzer von Tablets und Smartphones gewohnt sind. Das klingt schon ziemlich spannend. Aber ist si- cher noch längst nicht alles, oder? Richard GerriMsen: Nein, natürlich nicht. Die internen Daten des Shopping Centers werden auch mit externen Marktdaten verknüpft. Das verbessert zum Beispiel das Benchmarking un- gemein. Über grafische Stocking-Pläne des Centers kann in die kaufmännische Anwen- dung verzweigt werden, und so können alle Daten der aktuellen oder früheren Mieter so- wie Marktdaten abgerufen werden. Umsatzdaten der Mieter mal eben hochzuladen ist also dort kein Problem? Richard GerriMsen: Es existieren Portale und Apps, über die die Mieter des Shopping Cen- ters alle Daten zu ihrem Mietverhältnis kombi-

Übersicht