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GCM 1-2017

GERMAN COUNCIL . RESPEKT . m o c o t o h p k c o t s i – x y d d u g - f m © gespült, ist er meist nach ein paar Tagen schon wieder aus den Schlagzeilen ver- schwunden. Er bestätigt ohnehin nur die herrschenden Vorurteile. Da gibt es für die modernen Pranger interessantere Opfer. Die gute Nachricht für die Immobilienbran- che lautet deshalb: Am Tiefpunkt kann es nur noch nach oben gehen. Respekt wird nicht geschenkt. Er ist das Ergebnis harter Arbeit. Und mit Blick auf ihre Produkte hat die Immobilienbranche doch einiges zu bieten. Sie muss sich ihrer Stärken nur be- wusst werden – und nicht allen Versuchun- gen nachgeben. Ein Schritt in die richtige Richtung kann es zum Beispiel sein, wenn sich die Marktak- teure deutlicher vor Augen führen, wie nachhaltig sie das Stadtbild prägen. Es ge- hört zu den Besonderheiten des Immobili- engeschäfts, dass schon mit einzelnen Ob- jekten so große Summen bewegt werden, dass der Blick auf das Umfeld schon mal verloren gehen kann. Die einfallslose Ren- ditekiste ist dann schnell hochgezogen. Doch welche Bewunderung kann ein gelunge- nes städtebauliches Vorhaben erzeugen – wie etwa die Hamburger Hafencity, die kürzlich von der Fertigstellung der Elbphilharmonie ge- krönt wurde. Dort finden die einzelnen Projekt- entwicklungen zu einem funktionierenden Ge- samtbild zusammen. Es entsteht ein Glanz, der auch auf diejenigen fällt, die diese Entwicklung möglich gemacht haben. Keine Hafencity ohne die Bauherren – sie sind ein unverzichtbarer Teil des Ganzen. Und ist nicht gerade die Elb- philharmonie ein verlässlicher Zeuge für die Vergesslichkeit des Publikums? Gab es jemals Budgets, die aus dem Ruder liefen? Gesprengte Zeitpläne? Heftige Konflikte? Am Ende steht ein meisterliches Bauwerk, das Respekt und Aner- kennung genießt. Es überstrahlt die dunklen Ecken. An diesem Vorbild lässt sich orientieren – um Selbstbewusstsein zu tanken, um die herablas- sende Behandlung nicht als Naturgesetz anzu- nehmen. Übrigens ist es kein neues Phäno- men, sich einer verbreiteten Respektlosigkeit entgegenzustellen. Der französische Moralist Joseph Joubert stellte vor rund 200 Jahren schon einmal fest: »Respekt zu bezeugen ist heutzutage fast ebenso schwer, wie Respekt zu verdienen.« Ein Kommentar von Steffen Uttich, Leiter Fonds- management, BEOS AG Steffen Uttich schrieb rund elf Jahre lang für die F.A.Z., schwerpunktmäßig über Geldanlage- und Immobilien themen. GCM 1 / 2017 

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